Andrea's Reiseberichte
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Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum

 

Reisebericht Canal latéral à la Loire und Canal de Briare
vom 29.06. bis 20.07.2025

Sonntag, 29.06.2025 Enniger  ⇒ Thionville
Montag, 30.06.2025 Thionville ⇒ Nevers
Dienstag, 01.07.2025 Nevers
Mittwoch, 02.07.2025 Nevers
Donnerstag, 03.07.2025 Nevers ⇒ Cuffy
Freitag, 04.07.2025 Cuffy ⇒ Cours-les-Barres
Samstag, 05.07.2025 Cours-les-Barres ⇒ Beffes
Sonntag, 06.07.2025 Beffes
Montag, 07.05.2025 Beffes
Dienstag, 08.07.2025 Beffes  ⇒ Ménétréol-sous-Sancerre
Mittwoch, 09.07.2025 Ménétréol-sous-Sancerre
Donnerstag, 10.07.2025 Ménétréol-sous-Sancerre  ⇒ Saint-Thibault/Saint Satur
Freitag, 11.07.2025 Saint-Thibault/Saint Satur
Samstag, 12.07.2025 Saint-Thibault/Saint Satur ⇒ Léré
Sonntag, 13.07.2025 Léré ⇒ Châtillon-sur-Loire
Montag, 14.07.2025 Châtillon-sur-Loire ⇒ Rogny-les-Sept-Écluses
Dienstag, 15.07.2025 Rogny-les-Sept-Écluses ⇒  Châtillon-Coligny
Mittwoch, 16.07.2025 Châtillon-Coligny (Montargis-Nevers-Châtillon-Coligny mit Rad, Zug und Auto)
Donnerstag, 17.07.2025 Châtillon-Coligny
Freitag, 18.07.2025 Châtillon-Coligny
Samstag, 19.07.2025 Châtillon-Coligny ⇒ Sémécourt
Sonntag, 20.072025 Sémécourt ⇒ Enniger

Sonntag, 29.06.2025 (Enniger ⇒ Thionville)

Eigentlich wollten wir um 8 Uhr starten. Aber wenn man um 7 Uhr, wenn der Wecker klingelt, es nicht aus dem Bett schafft, startet man eben erst um 9 Uhr.  Der Plan war, am Bäcker anhalten und belegte Brötchen mitnehmen, doch dort hingen die Beine raus. Also fuhren wir über Neubeckum, da Thomas noch tanken wollte, von dort brachte er dann Laugenbrezel und Croissants mit.
Zunächst lief es auf der Autobahn gut, doch dann kam es zu Staus in mehreren Baustellen. Wir machten dann einen kleinen Stopp, um zu prüfen, ob alle Spanngurte richtig festsaßen. Hier aßen wir dann auch ein Croissant.


Wir fuhren dann weiter und hatten immer wieder kleinere Staus mit zähfließendem Verkehr. Als wir auf der B51 waren, machten wir am „Rasthof zur Schneifel“ eine Pause. Hierbei stellte Thomas fest, dass seine Tasche mit Portemonnaie nicht da war.  Diese konnten wir nur dort vergessen oder verloren haben, wo wir Rast gemacht hatten. Wir überprüften den AirTec und sahen, dass sich das Portemonnaie, bzw. die Tasche offensichtlich im Gebäude des McDonalds befand. Das hieß für uns ca. 200 km zurück und gute zwei Stunden Fahrt dorthin. Aber wir hatten keine Alternative. Wir ließen das Boot an der Tankstelle stehen, tankten dort voll (weil hier der Diesel günstiger als bei uns war) und fuhren zurück. Auch, dass Thomas sich tierisch ärgerte, verbesserte die Situation nicht, bzw. war nicht unbedingt hilfreich. Shit happens! Um 17 Uhr erreichten wir den „Raststätte Resser Mark Nord“. Glück im Unglück war, dass uns das Navi direkt von hinten an die Raststätte führte (obwohl die Durchfahrt natürlich verboten war.). Als wir ausstiegen und um das Gebäude herum gehen wollten, fragte hinter uns ein Mann, was wir wollten. Wir erklärten den Grund, und er sagte, er wolle mal nachsehen. Während dessen ging ich auf die (Personal-)Toilette. In der Zwischenzeit händigte der Mann Thomas seine Tasche aus und beschwerte sich bei ihm, dass ich auf die PERSONAL-TOILETTE gegangen sei. Daraufhin erklärte Thomas, dass er vorher auf der „normalen“ Toilette gewesen sei, was kein Erlebnis gewesen sei. Thomas überprüfte den Inhalt seiner Tasche und stellte fest, dass das Geld (ca. 160 €) entwendet worden war. Nur einen 50 €-Schein, den er zusammen gefaltet zwischen den Kreditkarten deponiert hatte, hatte der Dieb nicht gefunden. Aber wir waren froh, dass die Karten mit Personalausweis und Führerschein usw. vorhanden waren. So machten wir uns wieder auf den Weg zum Boot. Leider hatten wir jetzt wieder einige kürzere Staus. Um 19 Uhr erreichten wir die Raststätte, wo unser Boot stand. Ich hatte unterwegs gegoogelt und gesehen, dass es hier eine tolle Speisekarte gab. Also gingen wir zunächst in das Restaurant. Hier wählten wir jeder etwas aus der sehr umfangreichen Speisekarte. 

Nach ca. 30 Minuten kam unser Essen. Das war wirklich äußerst lecker und die Portionen sehr groß. Das Personal war auch sehr nett.  Gegen 20 Uhr verbanden wir das Auto mit dem Boot und fuhren los. Thomas hatte sinnigerweise ins Navi als Ziel nur Luxemburg eingegeben. Danach wären wir irgendwo in Luxemburg gelandet, aber nicht dort, wohin wir wollten. Also wendeten wir bei der nächsten Möglichkeit an einer Abfahrt und fuhren wieder zurück. Ich versuchte dann wieder die Adresse von Berchem, der letzten Tankstelle in Luxemburg, einzugeben, doch wo ich dort landete, war nicht auf der Autobahn. Dann wählte ich eine Stelle, von der ich ausging, dass es sich hierbei um den richtigen Weg handelte, und wir fuhren dorthin, und zwar zuerst die A60, dann A1 und dann A602. Als wir dort waren, versuchte ich wieder zunächst Wasserbillig einzugeben, um auf die richtige Autobahn zu gelangen, doch ich landete immer auf dem Ort  Wasserbillig und nicht auf der Autobahn. Letztendlich erkundigte ich mich an einer Tankstelle, und der junge Mann erklärte mir dann den Weg. Doch unterwegs mussten wir nochmals anhalten, weil wir sonst wieder nicht auf der Autobahn gelandet wären. Als wir es dann endlich geschafft hatten, auf die Autobahn zu gelangen, war ich nur noch fertig und frustriert. Ich gab dann Berchem ein, doch wollte uns das Navi auf die Raststätte  Berchem auf der Gegenfahrbahn leiten. Doch da wir zuerst an der richtigen Seite an der Tankstelle vorbeikamen, war das jetzt kein Problem. Kurz, bevor wir auf die Raststätte fuhren, überholte uns ein Auto, welches mehrmals die Warnblinkanlage betätigte und dann vor uns nach rechts eine Abfahrt nahm. Thomas vermutete, dass mit unserer Beleuchtung am Trailer etwas nicht stimmen könne. An der Raststätte überprüften wir das, und dem war so. Vor dem Starten des Autos gingen alle Lampen, aber wenn der Motor angelassen wurde, funktionierte nichts mehr. 

Wir tankten dann Auto, Boot und drei Kanister, dann fuhren wir von der Tankstellenanlage hinunter und hielten vor dem Restaurant an. Wir suchten und buchten uns dann ein B + B Hotel in Thionville, welches nur 25 km entfernt war. Dorthin fuhren wir dann mit eingeschalteter Warnblinkanlage. Ärgerlich war nur, dass wir wegen diesem Problem in zwei verschiedenen Werkstätten waren und das Problem, welches angeblich am Auto und nicht am Trailer lag, behoben sei.
Schließlich erreichten wir um 0.15 Uhr das Hotel, welches in der Nähe des Bahnhofes lag. Da wir unser Gespann nicht auf dem Parkplatz des Hotels abstellen konnten, parkten wir auf dem Bahnhofsparkplatz, wo wir lt. Aussage des Hotelmitarbeiters kostenlos parken konnten. Wir parkten Auto und Trailer getrennt und gingen ins Hotel. Die Formalitäten waren schnell erledigt, und wir fuhren mit dem Aufzug in den 3. Stock. 

Als wir das Zimmer betraten, vermisste ich den Koffer. Wir waren beide der Meinung, dass ich ihn mit hineingenommen hatte und Thomas vermutete jetzt, dass ich ihn im Aufzug stehen gelassen hatte, was bei dem heutigen Desaster durchaus möglich gewesen wäre. Aber es war erschreckend schlimm: Thomas forderte den Aufzug an, doch darin stand er nicht. Dann fuhr er hinunter, während ich zunächst im Zimmer wartete. Nachdem er nicht wiederkam, fuhr ich auch nach unten, doch war Thomas hier nicht. Dann fuhr ich wieder in die 3. Etage, aber dort war er ebenfalls nicht. Dann fuhr ich in die 4. Etage, da zuvor zwei Damen mit uns hochgefahren waren, die in den 4. Stock wollten. Dort waren Thomas und der Koffer auch nicht. Also fuhr ich wieder in den 3. Stock, wo Thomas auch nicht war. Und ins Zimmer konnte er nicht, da er den Zugangscode nicht hatte. Ich wartete, und als ich hörte, dass sich der Aufzug in Bewegung setzte, hoffte ich, dass Thomas jetzt endlich da wäre, was dann auch der Fall war. Er sagte, dass der Koffer noch am Auto (!) gestanden habe, obwohl wir beide 100 %ig sicher gewesen waren, dass wir ihn mit ins Hotel genommen hatten.

Montag, 30.06.2025  (Thionville ⇒ Nevers)
Im Hotel wuschen wir uns noch und fielen um 0.30 Uhr todmüde und ratsch fertig ins Bett. Unser Urlaub fing mal wieder ganz toll an!!!
Ich schlief erst gegen 1.30 Uhr ein und wachte gegen 7 Uhr auf, geschlafen hatte ich einigermaßen gut, und es hatte nicht einmal einen Kampf um die Bettdecke gegeben.
Der Wecker stand auf 8.30 Uhr, aber ich stand schon eher auf, wusch mich und zog mich an. Thomas stand dann auch auf. 

Da ich in der Nacht Medikamente für heute Morgen im Auto vergessen hatte, ging ich zuerst dorthin. Dabei bekam ich mit, dass der Parkplatz mittlerweile sehr voll war (wir standen ja auch direkt vor dem Bahnhof von Thionville). Außerdem sah ich eine Dame zu einem Automaten gehen. Zurück im Hotel erklärte ich der Dame am Empfang, dass der Kollege in der Nacht gesagt habe, dass das Parken dort kostenlos sei und fragte sie, ob das stimme. Sie sagte, dass nur die ersten 30 Minuten frei seien. Nach dem Frühstück holten wir unser Gepäck aus dem Zimmer und gingen zum Auto. Ein sichtbares Ticket hatten wir nicht, aber es würde mich nicht wundern, wenn wir irgendwann zu Hause „nette“ Post aus Frankreich bekommen würden, denn immerhin hatten wir die ganze Nacht und bis 9 Uhr 5 Parkplätze belegt.
Das Verlassen des Parkplatzes war gar nicht so einfach, aber Thomas bekam das super hin. Wir hatten schon oft in Thionville übernachtet, doch waren wir niemals in der Stadt gewesen, aber das sollte man vielleicht mal machen, evtl., wenn man die Mosel befahren würde. Die Autobahn war zunächst sehr voll, aber der Verkehr lief. Als wir zur ersten Zahlstelle in Gye kamen, war sofort weniger Verkehr. Ich checkte dann unsere AirTecs, und alles war da! Das Wetter war gut, es sollte heute um die 34 °C warm werden, doch im Auto war es angenehm. Wir kamen ohne größere Vorkommnisse durch. Einmal machten wir auf einer Raststätte eine Pause und kauften dort auch gleich ein Baguette, später tankten wir. Die letzten 200 km waren Landstraße. Es ging rauf und runter und war sehr kurvig. Wir kamen durch kleine nette Örtchen. Hier erkannten wir so einige Orte wieder, die wir schon mit dem Boot bereist hatten: Plombièrs-lès-Dijon, Châtillon-en-Bazois, Cercy-la-Tour und Decize, die meisten von ihnen „sahen“ wir nur auf den Hinweisschildern. Allerdings bei Dijon kamen wir direkt an der Stelle vorbei, wo wir damals gestartet waren. Dabei kamen sofort wieder ganz viele Erinnerungen hoch, von Ereignissen, die wir dort erlebt hatten. Teilweise waren die Straßen so schmal, dass sich dort zwei etwas breitere Autos nicht hätten begegnen können und von der Beschaffenheit her, waren sie schlechter als unsere Wirtschaftswege! An einer Tankstelle tankten wir dann den Ranger wieder voll.


Um 15.40 Uhr erreichten wir die Slipanlage. Meine Befürchtung, dass das Wasser zu niedrig wäre, bestätigte sich zum Glück nicht. Thomas musste zwar ziemlich weit in die Slipanlage hineinfahren, aber dann ging das Boot leicht vom Trailer, so dass wir 40 Minuten nach Ankunft es bereits im Wasser hatten. Wir machten das Boot dort fest und begannen, die Sachen wie Kühlbox, Fahrräder, Fender und Tampen darauf zu packen. Zwischendurch mussten wir uns immer wieder ins Auto setzen, um uns mittels Klimaanlage abzukühlen. Es waren 36°C und in der prallen Sonne kaum auszuhalten. Wir waren total geschafft. Thomas fuhr dann einige Male durch einen Kreisverkehr, da er der Meinung war, dass die Klimaanlage dann noch besser kühlen würde.
Um 17 Uhr legten wir ab, nachdem wir Auto und Trailer geparkt hatten. Wir absolvierten die zwei Schleusen, die zum Glück passend standen und erreichten um kurz vor 18 Uhr den Hafen. Hier hatte sich einiges verändert, er sah gepflegter aus, als wir ihn von vor 10 Jahren in Erinnerung hatten.
Nachdem wir im Hafen angelegt hatten, gingen wir als erstes zu Anita und Albert, denen Thomas vorab per Mail mitgeteilt hatte, dass wir kommen würden. 

Wir wurden herzlichst begrüßt. Die beiden hatten „Besuch“ von einem neuseeländischen Paar und einer Amerikanerin, die hier ihre Boote liegen hatten. Die Amerikanerin, Yvonne, lebt immer hier und die Neuseeländer waren jedes Jahr für mehrere Monate hier. Uns wurden erst einmal kühle Getränke angeboten, die wir dankend annahmen. Wir unterhielten uns ca. eine Stunde, dann legten wir unser Boot an einen Steg und begannen, darin aufzuräumen, denn wir hatten alles nur irgendwie dort hineingeworfen.
Danach aßen wir unseren obligatorischen Salat Caprese mit dem Baguette. Thomas schloss Strom an und bunkerte Wasser, während ich später spülte. Von dem Neuseeländer Jeff hatten wir den Code für die Sanitäranlagen bekommen, sodass wir dann noch duschen konnten. Zuerst war das Wasser angenehm frisch, doch dann wurde es total heiß, aber man konnte dies leider nicht regulieren.
Bis meine Haare getrocknet waren, saßen wir noch draußen. Eigentlich war es sehr schön, wäre dort nicht so eine Gruppe Halbstarker gewesen, die auf den installierten Bänken saßen und sehr laut waren und herumgrölten.
Wir gingen dann ins Bett, machten alle Türen und Fenster auf und stellten zwei Ventilatoren auf. Zudem lagen wir auf unserer Wenatex-Kühldecke. Irgendwann schliefen wir dann ein.
Gefahrene Strecke:
Fahrstrecke: 4,7 km
Schleusen: 2
Fahrstrecke ges.: 4,7 km
Schleusen ges.: 2

Dienstag,  01.07.2025 (Nevers)

Ich wachte gegen 7 Uhr auf und beschattete die linke Seite des Bootes mittels schwarzen Handtuchs. Dann wachte Thomas auf und wir zogen uns an. Ich erkundigte mich bei dem Holländer mit den Mieträdern, der nahe bei uns lag, ob es stimme, dass der Canal de Briare gesperrt würde. Er erklärte, dass der Canal latéral à la Loire gesperrt würde und zwar ab km 181 bis 188. Diese Sperrung gehe vom 07.07. bis 14.07.25. Anschließend meldeten wir uns beim Hafenmeister an und bezahlten für drei Nächte mit Strom und Taxe 49,32 €. Wir erkundigten uns auch nach einer Werkstatt bzgl. des Trailers und er meinte, wir sollten erst einmal mit dem Gespann in den Hafen kommen, dann könne man gucken.
Wir radelten dann die 4,5 km bis zur Slipanlage (zum Glück hing der Trailer noch am Auto, denn Thomas hatte diesen nicht gesichert). Wir luden die Räder auf die Ladefläche des Rangers und fuhren zum Hafen zurück. Heute funktionierten alle Lampen am Trailer!!! Im Hafen packten wir alles fürs Frühstück zusammen und setzten uns unter einem Baum an eine Picknickbank. Hier war es gut auszuhalten – außer, dass uns jetzt sämtliche Wespen aus der Umgebung belagerten und uns nervten. Ich legte einen Marmeladendeckel etwas von uns weg, doch leider fand nur eine Wespe den Weg dorthin. Anschließend pumpte Thomas unsere Luftmatratzen auf und wir legten uns in den Schatten. Hier dösten und lasen wir vor uns hin. Ich schlug dann vor, dass wir uns einfach kalt abduschen und uns auf den Luftmatratzen im Schatten trocknen ließen. Das brachte dann für den Moment etwas Erleichterung.
Ansonsten waren wir heute zu keinen größeren Aktivitäten oder Aktionen bereit, weil es einfach zu heiß war. Außerdem konnten wir so gut vom Stress der letzten Tage runterkommen. Thomas telefonierte dann mit dem ADAC, zuerst in Deutschland, dann wurden wir vom ADAC in Frankreich zurückgerufen. Zunächst musste er 1.000 Angaben zum Auto, Trailer (Länge, Breite, Hersteller, Gesamtgewicht, Achsabstand usw), Ort und Problem machen. Um das Ganz kurz zu halten: man wollte, dass eine Werkstatt Auto und Trailer abschleppte und dann in der Werkstatt repariert werden sollte. Doch das wollte Thomas nicht. Er sagte, dass das Problem nur im Kabel vom Trailer liegen könne und wollte, dass ein Mechaniker kommen und das Problem vor Ort beheben solle. Doch die Dame sagte, dass das wohl in Deutschland ginge, aber nicht in Frankreich. Zu guter Letzt schickte sie ihm Namen von Firmen, die wohl hier in der Nähe waren, aber keine Adressen dazu.
Thomas fuhr dann erst einmal zum Lidl, denn wir brauchten unbedingt Getränke! Derweil blieb ich im Schatten der Bäume liegen und las.
Als er zurückkam, packten wir die Einkäufe weg und nahmen unsere Habseligkeiten mit zum Boot. Im Boot hatten wir 45 Grad, sodass wir hier nicht bleiben konnten. Dann gingen wir zunächst in die Capitainerie, um uns dort abzukühlen (was uns der Chef dort morgens angeboten hatte). Dort erfuhren wir dann, dass eine neue Verordnung herausgekommen war, nämlich, dass auf verschiedenen Kanälen aufgrund der Hitze ab sofort die Schleusen zwischen 13 und 15 Uhr außer Betrieb wären.  Damit konnten wir leben.
Wir fragten dann, ob wir unser Abendessen an ihren hinausgestellten Bistrotischen essen dürften, weil mittlerweile alle Picknickbänke in der Sonne lagen und es auf dem Boot zu heiß sei. Dies stellte kein Problem dar, sodass wir sofort mit den Vorbereitungen begannen. Das heißt, ich holte Teller, Salat und Besteck, während Thomas für jeden ein Käsewürstchen grillte. Zwischenzeitlich kam Yvonne, die Amerikanerin, die wir bei Anita und Albert auf dem Boot kennengelernt hatten. Sie hatte Thomas angeboten, einen Mann, der in einer Werkstatt gearbeitet hatte und wohl jetzt im Ruhestand war, anzurufen, da sie ihn gut kannte. Ihm wollte sie unser Problem erklären. Allerdings konnte sie das erst morgen machen.
Nach dem Essen setzten wir uns mit unseren aufblasbaren „Stühlen“ auf den Steg zwischen unserem und dem Nachbarboot, welches uns jetzt beschattete und relaxten, bis wir wieder ins Boot konnten. Ich spülte dann schnell. Danach ging ich duschen. Als ich aus der Dusche kam, saßen wieder die jungen Leute im Hafen, die am gestrigen Abend schon so lange so laut waren. Heute waren sie etwas leiser. Trotzdem fand ich das nervig.
Wir telefonierten dann noch mit Petra, die am Sonntag Geburtstag gehabt hatte, die wir jedoch aufgrund unserer katastrophalen Anreise nicht mehr hatten anrufen können. Nachdem Thomas auch geduscht hatte, gingen wir ins Bett.
Gefahrene Strecke:
Fahrstrecke: 0 km
Schleusen: 0
Fahrstrecke ges.: 4,5 km
Schleusen ges.: 2

Mittwoch, 02.07.2025  (Nevers)
Ich wachte gegen 7.30 Uhr auf, und als ich Yvonne zu unserem Boot kommen sah, standen wir auf. Sie erklärte, dass Jackie, ihr bekannter Mechaniker, gegen 9 Uhr in den Hafen kommen wollte.
Wir frühstückten dann, und ich brachte Müll weg. Auf dem Weg zurück ging ich bei Albert vorbei, der am Blumengießen war und fragte ihn, ob sie heute unser Boot besichtigen wollten, solange es noch nicht so heiß war. Kurz darauf kamen sie, und wir unterhielten uns, wobei wir mehrere Flaschen Wasser konsumierten.
Gegen 10 Uhr kam dann tatsächlich der Mechaniker, und Thomas ging mit ihm zum Trailer. Obwohl er kein Englisch und Thomas wenig französisch sprach, konnten sie das Problem beheben, indem der Mann das Massekabel kürzte und neu anklemmte. Und siehe da, es funktionierte. Auf Thomas‘ Frage, was er dafür bekäme, sagte er, dass er nichts dafür haben wolle. Doch Thomas gab ihm 30 €. Wir waren so glücklich, dass das so einfach und unkompliziert funktioniert hatte.
Gegen 11 Uhr verabschiedeten sich unsere Gäste und luden uns für heute Abend auf ein kühles Gläschen auf ihr Boot ein. Dies wollten wir gerne in Anspruch nehmen
Thomas holte unsere Luftmatratzen und blies sie auf unserem Steg auf, der jetzt noch im Schatten lag. Hier harrten wir so lange aus, bis der Schatten weg war. Wir zogen dann immer weiter hoch, bis auch dort die Sonne hinkam und setzten uns dann auf den Steg vor der Capitainerie.
Als ich leere Flaschen entsorgt hatte, sprach ich mit Yvonne, die vor ihrem Boot draußen unter der Trauerweide saß und las. Sie fragte sofort, ob es mit Jackie geklappt habe, und ich sagte, dass wir ihr sehr dankbar seien, dass sie den Kontakt für uns hergestellt hätte. Thomas kam dann dazu und übergab ihr ein kleines Präsent. Ich unterhielt mich dann noch weiter mit ihr, und sie sagte, dass wir uns dann heute Abend bei Anita und Albert treffen würden.
Wir zogen uns an und fuhren zum Intermarché, um noch Getränke, Baguette und noch Zutaten für einen Salat einzukaufen. Als wir zurück waren, bereiteten wir unser Abendessen vor, denn da wir seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hatten, waren wir dementsprechend hungrig. Es gab Salat mit Tomaten, Paprika und Gurke sowie kleinen Käsebällchen und Dressing, Käsewürstchen und Baguette. Da es auf dem Boot immer noch zu heiß war, setzten wir uns wieder an einen Picknicktisch unter den Bäumen. Heute war es wesentlich windiger als gestern, was sehr angenehm war, doch wir mussten aufpassen, dass uns der Salat auf dem Weg zum Mund nicht von der Gabel wehte.
Auf dem Rückweg zum Boot kam ich mit einem älteren australischen Paar ins Gespräch, die im Schatten der Bäume saßen. Wir unterhielten uns über die Kanäle und sie erzählten, dass der Canal de Briare voller Algen und Ästen sei, und dass das Liegen dort sehr teuer geworden sei. Sie würden morgen nach Decize fahren, wo ihr Boot dann auch über den Winter liegen bleiben würde. Sie schwärmten von Frankreich und seien sehr gerne hier. Sie hatten auch schon viele Kanäle hier befahren.
In der Zwischenzeit ging mein Mann aufs Boot und spülte alles weg. Als er damit fertig war, gingen wir zu Anita und Albert. Yvonne war schon dort. Sie erzählte, von ihren Kindern und dass diese in Frankreich aufgewachsen wären, jetzt aber teilweise wieder in den USA leben würden, und dass sie hier allein auf ihrem Boot leben würde. Früher seien sie mit ihren Kindern auch viel mit ihrem Boot herumgereist. Sie sei Lehrerin für Englisch und Französisch gewesen.
Wir unterhielten uns über Familie, Kinder, Enkelkinder, Kanäle, Häfen usw. Während wir dort saßen, kam zuerst die Katze von Albert und Anita, dann zwei Katzen von Yvonne (sie hatte drei Katzen). Plötzlich wurde es dunkler und windiger, und auf einmal sagte Albert, dass es regnen würde und ob unser Boot gesichert sei, was natürlich nicht der Fall war. Ich flitzte dann schnell rüber, holte alle Handtücher, die wir zur Beschattung angebracht hatten, rein und schloss all unsere „Luken“.
Wir saßen dann noch bis 22.30 Uhr mit den anderen zusammen und gingen dann zum Boot. Es hatte mittlerweile aufgehört zu regnen, und es hatte sich gut abgekühlt. Wir ließen dann den Wind durchs Boot fegen, damit die warme, schwüle Luft rausging.
Nacheinander duschten wir noch und saßen anschließend noch etwas hinten, um die Luft und den Wind zu genießen.
Insgesamt war es ein schöner Tag.
Gefahrene Strecke:
Fahrstrecke: 0
Schleusen: 0
Fahrstrecke ges.: 4,5 km
Schleusen ges.: 2

Donnerstag, 03.07.2025 ( Nevers ⇒ Cuffy)
Ich wurde um kurz vor 7 unsanft durch Geräusche entweder einer Heckenschere oder eines Rasenkantenschneiders geweckt. Ich hatte relativ gut geschlafen. Das Klima im Boot war gut, nachdem es sich gestern Abend abgekühlt hatte. Jetzt war es zunächst bewölkt.
Wir standen auf, und Thomas fuhr Baguette holen. Wir frühstückten, mit nur leichter Beschattung. Nach dem Spülen begannen wir mit den Vorbereitungen Nevers zu verlassen Ich schrubbte vorne das Deck und die Fenster. Wir räumten vor dem Steuerstand auf und putzten die Fläche, denn dort war bereits bei der Autofahrt hierher ziemlich viel Dreck gelandet. Aber an den vergangenen Tagen war es definitiv zu heiß, hier tätig zu werden. Wir fragten den Hafenmeister, wo wir denn den Trailer so lange parken könnten. Er sagte, er müsse darüber nachdenken. Wir wurschtelten dann noch weiter und als wir ihn nochmals fragten, wollte er wissen, wie lange er denn hier stehen würde. Wir erklärten, dass wir ihn nach maximal zwei Wochen holen würden. Dann erklärte er, wo wir ihn parken konnten. Wir schoben den Trailer dann dorthin, verabschiedeten uns von Anita und Albert und legten um 12.30 Uhr ab, um noch vor der „neuen“ verlängerten Mittagspause durch die beiden Schleusen zu kommen. Aufgrund des heißen Wetters hatte man die Schleusenzeiten von 9 – 12 Uhr und 13 -19 Uhr auf 8 – 13 Uhr und 15 – 19 Uhr geändert. Als wir zur Schleuse kamen, war die Ampel dort außer Betrieb, was ich schon komisch fand, und als ich am Seil zog, um den Schleusenvorgang zu starten, tat sich nichts. Wir schlossen dann daraus, das vielleicht auf diesem kurzen Stichkanal weiterhin die alten Zeiten gelten würden, also warteten wir bis 13 Uhr. Doch auch jetzt tat sich nichts. Da wir jetzt nicht bis 15 Uhr vor der Schleuse warten wollten, zumal man dort auch gar nicht festmachen konnte, fuhren wir den halben Weg zum Hafen zurück. Auf der Hälfte befand sich (seit 2017, also für uns auch neu) ein „Paulaner Biergarten“ mit einem Restaurant. Hier legten wir dann an und setzten uns auf den Ponton um etwas zu essen und zu trinken.
Wir bestellten beide eine Pizza mit Schinken, Champignons, Oliven, Chèvre (Ziegenkäse) und Miel (Honig). Als die riesigen Pizzen serviert wurde, wusste ich sofort, dass ich die nicht schaffen würde. Nach der Hälfte gab ich auf, Thomas nach Dreiviertel. Wir ließen uns die Reste fürs Abendessen einpacken, und nachdem Thomas noch einen Kaffee getrunken hatte, war es fast 15 Uhr, und wir fuhren zur Schleuse. Jetzt leuchtete eine rote Lampe, und als ich am Seil zog, sprang die Ampel gleich auf rot-grün um. Da wir bergauf schleusten, ging ich vorher an Land und zur Schleuse hoch, da wir sonst nicht an die Poller gekommen wären, um unsere Tampen darum zu legen, denn es handelte sich hier um Automatikschleusen. Die zweite Schleuse war auch schnell absolviert, und wir bogen rechts ab Richtung Briare.
Zunächst war der Kanal hier sehr öde, bis auf, dass er sich schlängelte. Gegen 16.30 Uhr erreichten wir die Kanalbrücke über die Allier und Loir. Direkt dahinter konnten wir gleich in die erste der Zweierschleuse einfahren. Hier war eine nette junge Schleuserin vor Ort und half beim Tampen-um-die Poller-Legen. Die 9,5 m Fallhöhe war auf zwei Schleusen aufgeteilt, aber das war trotzdem ganz schön tief, und ohne unsere Tampen zu verlängern, hätte das nicht funktioniert.
Die Schleuserin fragte, ob wir im direkt hinter den Schleusen liegenden Hafen bleiben wollten, allerdings gebe es dort keinen Strom. Zunächst lehnten wir das ab, aber dann meinte Thomas, dass er mit der Kapazität der einen Batterie wohl eine Nacht würde schlafen können. Zudem könnten wir heute zum ersten Mal unser Solarpaneel ausprobieren. Direkt nach dem Anlegen bauten wir es auf und gingen, um uns anzumelden. Man sagte uns, dass das Liegen im Hafen „gratuit“ sei. Allerdings gebe es auch kein Wasser, keinen Strom, und auf meine Frage nach den Duschen sagte der Mann in dem kleinen Bistro/Restaurant, dass wir allerdings spätestens um 18 Uhr duschen müssten, was für uns kein Problem war.
Nach dem Duschen setzten wir unser Solarpaneel nochmals in die Sonne, pusteten unsere Luftmatratzen auf und relaxten im Schatten unter den Bäumen. Gegen 19 Uhr verzehrten wir an einem Picknicktisch unsere Pizzen und machten einen kleinen Abendspaziergang. Zunächst gingen wir an den Schleusen entlang bis auf die Kanalbrücke, dann suchten wir uns den Weg zur Allier hinunter. Diese war hier ca. 350 m breit. Die Brücke hatte 18 Bögen, deren lichte Weite am Fuße 16 m betrug. Gebaut worden war sie zwischen 1834 und 1838. Die Allier war hier sehr flach, hatte aber stellenweise eine hohe Fließgeschwindigkeit, und auf ihrer Breite hatte sie immer kleinere Inselchen, die beim jetzigen Wasserstand nicht überspült wurden.
Als die Sonne im Hafen unterging, machte ich noch Fotos, und wir gingen zum Boot zurück, machten es uns hinten bequem, bevor wir uns schlafen legten.
Das Wetter war heute sehr angenehm. Es war sonnig, wolkig und zeitweise angenehm windig, also sehr gut auszuhalten und kein Vergleich zu den letzten drei Tagen.
Gefahrene Strecke:
Fahrstrecke: 15,5 km
Schleusen: 4
Fahrstrecke ges.: 20 km
Schleusen ges.: 6

Freitag, 04.07.2025  ( Cuffy ⇒ Cours-les-Barres)


In der Nacht wurde es richtig kalt. Wir hatten die Kajütentür und vorne die Luke auf. Irgendwann brachte ich den Sichtschutz an der Luke an und später schloss ich die Kajütentür. Leider wachte ich sehr früh auf (6.55 Uhr) und konnte nicht wieder einschlafen. Gerade, als ich wieder etwas müder geworden war und versuchen wollte, noch etwas zu schlafen, wachte Thomas auf, sodass wir aufstanden. Das C-PAP-Gerät hatte in der Nacht einwandfrei funktioniert, und die Batterie hatte sogar noch 70 % Strom. Gut zu wissen, dass dies funktionierte!
Wir konnten an dieser Bar/Restaurant auf die Toilette gehen, was schon mal gut war. Baguette konnten wir dort leider nicht kaufen, sodass Thomas mit dem Rad losfuhr. Die Fahrtzeit war mit 7 Minuten/Weg angegeben. Er musste hierzu die Brücke überqueren, war aber schnell wieder da. Ich brachte derweil vorne die Beschattung an und bereitete das Frühstück vor. Nach dem Frühstück überlegten wir, bis wohin wir heute fahren wollten, aber als wir an Cours-les-Barres vorbeikamen, entschlossen wir uns hierzubleiben. Wir legten im Schatten eines Baumes an. Leider reichte unser Kabel nicht bis zur Steckdose, (was lt. Reisebericht damals schon der Fall gewesen war), zudem hatte sie einen französischen Stecker. Allerdings konnten wir Wasser bunkern.  Das Anlegen war hier kostenlos, doch bat man um eine Spende zur Bewirtschaftung der Anlegestelle, diese könne man im Rathaus entrichten. Hier gab es Strom und Wasser. Weiter oben gab es ein Häuschen mit einem Pissoir, einem Stehklo und einer Dusche, was allerdings nicht sehr einladend aussah. Wir relaxten erst einmal auf unseren Luftmatratzen im Schatten. Um 18 Uhr begann ich, Miracoli zu kochen. Nach dem Essen und Spülen holten wir die Räder vom Boot und drehten eine Runde durch den kleinen Ort. Das Rathaus lag direkt oberhalb des Hafens. Zudem entdeckten wir eine saubere öffentliche Toilette, die ich gleich benutzte (aufs Stehklo wäre ich nicht gegangen). Ansonsten gab es in diesem Ort – bis auf eine Bäckerei, einen Friseur und einem kleinen See – nichts Aufregendes zu sehen. Wir tranken dann noch ein Panaché und Monaco an einem kleinen Restaurant und fuhren zum Boot zurück. Bevor wir zu Bett gingen, schauten wir noch einen Film über ein Kreuzfahrtschiff. Beim Waschen bemerkte ich, dass – wenn die Pumpe ansprang – das Licht in der Kabine anfing zu flackern. Thomas stellte dann fest, dass die Batterie wohl den Geist aufgab. Na toll, und das hier mitten in der Pampa!
Thomas googelte dann eine Weile und fand einen Laden, wo wir evtl. eine entsprechende Batterie kaufen könnten, doch dieser befand sich in ca. 11 km Entfernung in Varennes-Vauzelles.
Morgen Früh wollten wir sehen, wie wir dorthin kämen und gingen zuerst einmal schlafen.
Gefahrene Strecke:
Fahrstrecke: 9 km
Schleusen: 1
Fahrstrecke ges.: 29 km
Schleusen ges.: 7

Samstag,  05.07.2025  ( Cours-les-Barres ⇒ Beffes)


Ich erwachte um kurz vor 8 und unmittelbar danach Thomas auch. Zunächst riefen wir, d. h. ich, in dem Laden an, wie lange sie heute geöffnet hätten, und ob sie so eine Batterie vorrätig hätten. Sie hatten bis 12 Uhr geöffnet und die entsprechende Batterie. Wir standen auf und gingen gemeinsam zu der Bäckerei (die direkt gegenüber der Kirche und des Rathauses lag). Den Bäcker fragten wir, wie wir hier ein Taxi bekommen könnten. Er suchte nach der entsprechenden Visitenkarte, fand jedoch keine und empfahl uns, die Nummer zu googeln. Dann fragten wir die Friseurin, die auch sofort behilflich war und ein entsprechendes Magazin zur Hand hatte, worin sie die Nummer auch sofort fand. In dem Moment erschien der Bäcker beim Friseurladen, da er die Nummer auch irgendwo gefunden hatte. Wir bedankten uns und setzten uns in den Schatten vor der Kirche und riefen zwei verschiedene Nummern an, doch bei beiden war nur der AB geschaltet, auf den ich nicht sprach. Dann sah ich, dass die Mairie (Rathaus) geöffnet war, und wir gingen dorthinein.
Ich erklärte der netten Dame unser Problem, und dass wir ein Taxi benötigten, um zu diesem Laden zu gelangen. Die Dame rief sofort bei einem Taxiunternehmen an, geriet ebenfalls an den AB, auf den sie dann sprach. Sie bat uns, 10 Minuten zu warten.
Dann erschien ein älterer Mann, der sich sogleich zu den beiden Damen hinter die Theke begab, sie begrüßte und mit ihnen sprach. In dem Moment rief wohl der Taxiunternehmer zurück, scheinbar mit einer negativen Antwort, denn die Dame, die das Telefonat angenommen hatte, sprach mit dem älteren Mann darüber (ich verstand einige Worte). Der ältere Mann fragte uns dann, wie groß die Batterie denn sei, und Thomas deutete dies mit den Händen an.Dann trat der ältere Herr, bei dem es sich um den Bürgermeister handelte, zu uns und erklärte, dass er uns dorthin fahren würde. Wow! Das war echt klasse! Er fuhr mit uns los, Thomas hatte ihm gezeigt, wohin wir mussten. Er hielt noch kurz an einem Blumenladen in Fourchambault, dann ging es zu dem Batterieladen. Der Kauf war schnell abgewickelt, sodass wir gleich wieder zurückfahren konnten. Der Mann fuhr dann noch zu einem Haus, wo er jemanden sprechen wollte, jedoch öffnete niemand. Um zu drehen, musste er etwas weiterfahren, dabei kamen wir an dem Restaurant „L’Auberge de l’Écluse“ vorbei. Wir fragten, ob denn hier eine Schleuse sei, und so fuhr er mit uns über die kleine Brücke, wo die Schleuse war. Diese war seit vielen Jahren stillgelegt und verband den Canal latéral à la Loire mit der Loire. Hinter dem Schleusentor, welches zur Loire ging, war kein Wasser. Der Bürgermeister erklärte, dass die Loire in 2004 ein so starkes Hochwasser gehabt habe, dass die Straßen bis zu 2 m unter Wasser standen. Das konnten wir uns gar nicht vorstellen, da die Loire hier zwar sehr breit aber nur partiell (ähnlich wie bei der Allier) daher floss. Wir fuhren dann zur Mairie zurück, und ich fragte ihn, was er bekäme. Die Antwort lautete. „Un sourire (ein Lächeln)!“ Ich wollte ihm aber 20 € geben, denn das hätten wir für ein Taxi mit Sicherheit auch bezahlen müssen, doch dies lehnte er ab. Ich sagte dann, dass er es für den Hafen verwenden sollte, dann nahm er es an. Wir bedankten uns mehrfach, und Thomas schleppte die Batterie dann zum Boot. Da wir überlegt hatten, mit dem Rad dorthin zu fahren, war uns jetzt klar, dass wir dieses Gewicht niemals mit den Rädern hätten transportieren können. Umso dankbarer waren wir, dass dieser nette Mann uns gefahren hatte. Als kleines Dankeschön überbrachte ich dann noch ein kleines Taschenmesser, welches die Damen in der Mairie ihm geben sollten. Zunächst frühstückten wir erst einmal, und während ich spülte, begann Thomas die alte Batterie aus- und die neue einzubauen. Ich stellte dann fest, dass unsere Garnelen im Gefrierfach bereits aufgetaut waren. Da es diese heute sowieso geben sollte, war das nicht so schlimm. Bevor wir ablegten, ging ich nochmals hoch, an der Mairie vorbei zur öffentlichen Toilette. Auf dem Platz von der Mairie standen einige Angestellte und der Bürgermeister im Gespräch. Ich grüßte, und der Bürgermeister bedankte sich für das Geschenk. Und ich bedankte mich nochmals bei ihm und ging zur Toilette. Als ich zurückgehen wollte, war er bereits bei seinem Auto, öffnete sein Portemonnaie und überreichte mir einen Euro. Dazu erklärte er etwas, das ich nicht verstand. Danach erklärte er, dass er von mir ein Geschenk bekommen habe und wir dadurch in einen Vertrag gegangen seien und ich von ihm dafür einen Euro erhalten würde. Eine der Angestellten sagte, dass das in Frankreich so üblich sei. Fand ich irgendwie nett und witzig. Um 12.15 Uhr – nachdem wir heute den Pavillon auf dem Deck installiert hatten – machten wir uns auf den Weg zum nächsten Hafen. Das Wetter war soweit gut, allerdings war es windiger, als die Wettervorhersage angegeben hatte, sodass ich den Sonnenschirm gut festhielt. Ursprünglich wollten wir in Marseille-les-Aubigny anlegen, doch dieser Hafen bestand überwiegend aus Schrottschiffen, und dort, wo die Privatboote lagen, war irgendwie kein Platz mehr. Wir quetschten uns dann noch an einen Steg zwischen Ufer und Steg, nicht optimal, aber es ging, und wir schlossen erst einmal Strom an. Eine Capitainerie gab es in dem Sinne nicht, allerdings ein Gebäude, an dem „Port des Marseille-les-Aubigny stand. Hier befand sich eine Menge junger Leute, und als ich fragte, ob das hier die Capitainerie sei, antwortete einer mit ja und ein anderer mit nein. Sie verwiesen mich an eine junge Frau, die gerade hereinkam. Ich fragte nach einem Platz, der etwas größer war, jedoch sah das nicht gut aus. Sie empfahl mir, ein paar Kilometer weiter bis nach Beffes zu fahren, dort gebe es auch Wasser und Strom und mit Sicherheit kein Boot im Hafen. Doch wir blieben zunächst da, liefen auf die andere Seite des Kanals, um in einer Bar etwas zu trinken. Dort googelten wir erst einmal den vorgeschlagenen Hafen, und da es von dort näher zu einem Proximarché war, entschlossen wir uns, doch weiterzufahren. Um 14.15 Uhr legten wir ab, passierten zwei Schleusen, die von einem netten Schleuser bedient wurden, tuckerten noch einige Kilometer weiter, bis wir nach Beffes kamen. Hier war noch eine Schleuse und ca. 800 m weiter lag der Hafen, dessen Anlage neu aussah. Dieser Hafen war mit Sicherheit 2013 noch nicht dagewesen. Hier war tatsächlich kein Boot, und wir wählten gleich den ersten Platz, in der Hoffnung, dass wir hier den frühestmöglichen Schatten erhalten würden. Um Strom zu erhalten, musste man an einem Automaten die Nummer der Stromsäule angeben und mittels Kreditkarte bezahlen, was Thomas erledigte. Wir tranken dann etwas an der Picknickbank, die bereits im Schatten lag, und relaxten hier. Später fuhren wir in den Ort, um noch etwas einzukaufen. Der Proximarché war sehr klein, aber das Wichtigste konnten wir kaufen. Der Mitarbeiter (oder Besitzer) des Ladens war sehr nett und empfahl uns, doch Croissants zu kaufen, doch wir blieben beim Baguette. Als wir zurückkamen, machten wir uns an die Vorbereitungen fürs Abendessen. Es gab Garnelen mit Bacon, Knoblauchsauce und gemischtem Salat mit Honig-Senf-Dressing sowie Baguette. Mal wieder absolut lecker. Während des Essens kam ein Nicols-Mietboot in den Hafen, welches am Morgen in unserem letzten Hafen angelegt hatte, kurz, bevor wir dort abfuhren. Dieses Boot legte genau an der anderen Seite im Hafen an. Während Thomas spülte, fuhr ich nochmals zum Supermarkt, der wirklich nicht weit entfernt war, und kaufte noch ein paar Sachen, damit wir morgen evtl. nochmals einen Salat machen konnten.
Als ich zurückkam, relaxten wir im Schatten auf unseren Luftmatratzen. Anschließend schauten wir einen Film, und als dieser zu Ende war, duschte ich noch schnell auf der Badeplattform, als es bereits fast dunkel war. Ziemlich erschöpft gingen wir dann zu Bett. Da es morgen Regen geben sollte, hatten wir vorsichtshalber den Pavillon abgebaut.
Gefahrene Strecke:
Fahrstrecke: 9 km
Schleusen: 3
Fahrstrecke ges.: 38 km
Schleusen ges.: 10

Sonntag, 06.07.2025  ( Beffes)


Ich schlief sehr gut und wachte gegen 9.10 Uhr auf. In der Nacht hatte es schon ein paar Mal geregnet. Thomas ging zu Fuß zur Bäckerei und holte ein Baguette. Wir frühstückten bei ganz angenehmen Temperaturen. Allerdings fing es immer wieder an zu regnen. Dann spülte ich, und Thomas reparierte die indirekte Beleuchtung. Ich las dann – im Bett liegend. Da man nicht wissen konnte, wann es wieder regnen würde, blieben wir den ganzen Tag im Boot. Es hatte sich auch kolossal abgekühlt: wir hatten draußen noch 15 Grad. Welch ein Temperatursturz. Später lagen wir dann beide im Bett und deckten uns mit der Kuscheldecke zu. Das muss man sich mal vorstellen. Die vorherigen Tage wussten wir gar nicht, wohin wir gehen sollten, um keinen Hitzekoller zu erleiden. Das andere Boot im Hafen hatte schon abgelegt, bevor wir aufgestanden waren. Dass ein anderes Boot im Hafen angekommen war, hatten wir gar nicht mitbekommen. Morgens war Thomas zur öffentlichen Toilette in der Nähe des Proximarché gegangen, doch diese war verschlossen. Sowas verstehen wir nicht. Hier im Ort gab es auch kein Restaurant, keine Bar oder Café.
Um 19 Uhr gingen wir mit unseren Walkingstöcken los, um uns den Ort anzusehen, da es aufgehört hatte zu regnen. Zunächst gingen wir über den Treidelpfad bis zur Schleuse und dann über die Brücke. Hier liefen wir durch einige Straßen, sahen aber nichts Besonderes. Dann gingen wir Richtung Boulagerie und dem Proximarché. Die öffentlichen Toiletten waren immer noch geschlossen. Als es anfing, stärker zu regnen, stellten wir uns am Bushaltenstellenhäuschen unter. Unmittelbar daneben stand ein Pizza-Automat. Während unseres Wartens erschien dort eine Mutter mit ihren beiden Töchtern, die sich dort Pizza bestellten. Ich sah mir das an und kam mit der Mutter ins Gespräch. Als ich sie fragte, ob sie wisse, wieso die Toiletten verschlossen seien, sagte sie, dass sie das auch nicht verstünde. Aber in der Nähe des Hafens, irgendwo am Kreisverkehr, sei eine öffentliche Toilette, die bestimmt geöffnet sei.
Wir bestellten uns dann auch eine Pizza, um das mal auszuprobieren und machten uns auf den Rückweg. Am Hafen angekommen, machte ich mich auf die Suche nach der Toilette. Als ich sie dann endlich – nach bestimmt 20 Minuten Suchen – fand, war ich echt happy. Da war es mir auch egal, dass ich auf der Herrentoilette war.
Als ich erleichtert zum Boot zurückkam, hatte Thomas schon die halbe Pizza gegessen, aber das war auch vernünftig, denn als ich davon aß, war sie nur noch lauwarm.
Später schauten wir einen Film und gingen ins Bett.
Gefahrene Strecke:
Fahrstrecke: 0 km
Schleusen: 0
Fahrstrecke ges.: 38 km
Schleusen ges.: 10

Montag,  07.07.2025 ( Beffes)

Heute Morgen war es erst trocken. Ich ging los, um Baguette zu holen, da die Bäckerei geschlossen war, ging ich zum Supermarkt. Wir frühstückten dann, spülten ,legten uns ins Bett und lasen, denn es regnete alle naselang.
Später überlegten wir, in welche Richtung wir jetzt weiterfahren wollten. In Richtung Briare waren von hinter Belleville-sur-Loire für eine Woche (07.-14.07.) ca. 8 km Kanal wegen Reparaturarbeiten gesperrt. Bis dorthin gab es aber nicht mehr viele Häfen. Oder ob wir wieder zurück in Richtung Digoin fahren wollten. Es gab dann noch die Möglichkeit, Auto und Trailer zu holen und in Belleville aus dem Wasser zu gehen und in Châtillon-sur-Loire wieder einzusetzen. Wir entschieden uns dann, doch Richtung Briare weiterzufahren. Dann würden wir eben länger in den einzelnen Häfen bleiben. Zwischendurch gingen wir dann zur Toilette, aber ansonsten war hier nichts los. Später ging Thomas nochmals los, um TK-Lachs zu kaufen, der hier sehr teuer war (400 g für 18 €!!!). Ich kochte in der Zwischenzeit Nudeln für den Spinat-Lachs-Auflauf. Nach einem weiteren heftigen Regenschauer gab es einen schönen Regenbogen. Um kurz nach 18 Uhr aßen wir dann, und nach dem Spülen schauten wir einen Film auf One. Danach gingen wir ins Bett, in der Hoffnung, dass das Wetter morgen besser würde, denn wir wollten nicht noch einen Tag in diesem Hafen verbringen.
Gefahrene Strecke:
Fahrstrecke: 0 km
Schleusen: 0
Fahrstrecke ges.: 38 km
Schleusen ges.: 10

Dienstag,  08.07.2025 (Beffes ⇒ Ménétréol-sous-Sancerre)


Ich wachte um kurz vor 7 Uhr auf und döste dann immer wieder ein. Das Wetter schien besser zu werden. Es gab zwar viele Wolken, aber insgesamt war es etwas wärmer. Um 9.15 Uhr standen wir auf. Thomas holte Baguette, ich bereitete das Frühstück vor. Es war bereits so warm, dass wir uns zum Frühstück wieder beschatten mussten! Nach dem Spülen räumten wir im Boot auf und saugten. Man glaubt nicht, was man an zwei Regentagen für ein Chaos auf dem Boot verbreiten kann. Als wir fertig waren, war es zu spät, um die nächste Schleuse zu passieren, sodass wir bis 13 Uhr noch im Hafen blieben. Thomas legte sich nochmals hin, da er Kopfschmerzen hatte. Um 13 Uhr legten wir ab. Ich hatte zuvor noch bei der nächsten Schleuse angerufen, um uns anzumelden. Die Telefonnummer hatte ich an der letzten Schleuse erhalten. Es war bewölkt, mit einigen Auflockerungen. In der Sonne war es schön, aber der Wind war teilweise heftig, und dann war es kalt. Wir tuckerten so vor uns hin. Der Schleuser an der ersten Schleuse war sehr nett, er war auch für die zweite zuständig. Ab der 3. Schleuse hatten wir ein „le boat“ vor uns. Zuerst dachte ich, dass sie auf uns hatten warten müssen, doch dann stellte sich heraus, dass der Schleuser auch für zwei Schleusen zuständig war und vermutlich erst kurz nach unserem Eintreffen zu dieser Schleuse kam. In dem Boot, welches von nun an immer vorausfuhr, handelte es sich offensichtlich um Großeltern, Eltern und zwei Teenager. Es stellte sich an einer Schleuse heraus, dass sie aus Darmstadt kamen und am Sonntag in Decize gestartet waren. Dafür hatten sie schon eine beachtliche Strecke zurückgelegt.
Wir absolvierten alle Schleusen miteinander, und als wir nach gut 5 Stunden Fahrtzeit in Ménétréol-sous-Sancerre ankamen, legten sie auch hier an. Hier lag schon ein Boot von Nicols, und damit war der Kai auch voll belegt. Man lag hier direkt vor der Mairie. Wir überprüften zuerst, ob unser Stromkabel für den (einzigen) Stromkasten lang genug war. Doch – obwohl Thomas in einem Supermarkt hier in Frankreich eine Verlängerung von 5 m gekauft hatte – fehlte immer noch ein halber Meter. Zudem passte der Stecker nicht mit den anderen Steckern zusammen, da es ein französischer Stecker war. Wir baten die Darmstädter, ihr Boot etwas weiter vorzuziehen, und als wir nachrückten, passte unser Kabel auch ohne Verlängerung.
Zum Abendessen hatten wir noch den restlichen Auflauf von gestern, und während Thomas in der in unmittelbarer Nähe gelegenen Boulangerie ein Baguette kaufte, wärmte ich den Auflauf in dem Omnia auf, was besser ging, als ich gedacht hatte.
Mittlerweile hatten sich fast alle Wolken verzogen, und es waren heute Abend angenehme Temperaturen.
Gefahrene Strecke:
Fahrstrecke: 28 km
Schleusen: 6
Fahrstrecke ges.: 66 km
Schleusen ges.: 16

Mittwoch,  09.07.2025 ( Ménétréol-sous-Sancerre)

Ich wachte mehrmals in der Nacht auf, schlief dann aber bis 9 Uhr. Unsere deutschen Nachbarn legten gegen 9.30 Uhr ab. Wir zogen dann unser Boot weiter vor zu dem isländischen Paar von dem Nicols Boot. Thomas ging zur Boulangerie, doch diese war heute geschlossen (die haben schon komische Geschäftszeiten hier). Er fuhr dann mit dem Rad nach St. Satur (ca. 2 km) und kaufte dort ein. Nach dem Frühstück unterhielten wir uns mit den Isländern, die in Plagny gestartet waren und auch heute zurückfahren wollten. Allerdings hatten sie zunächst ein Problem mit ihrer Batterie und riefen den Vermieter an. Wir gingen dann zur Brasserie, die keine 50 m entfernt war und tranken etwas Kaltes, und benutzten dort die Toilette. Gegen 13 Uhr fuhren wir mit den Rädern Richtung Sancerre. Mit den E-Bikes war die Steigung überhaupt kein Problem. Problematisch waren eher die schlechten Straßen. Oben am Schloss angekommen, schlossen wir die Räder ab und gingen zu Fuß zum Zentrum. Hier gab es einen schönen Marktplatz, der noch schöner gewesen wäre, wenn es dort ein Durchfahrt- und Parkverbot geben würde. Wir schauten uns bei einigen Restaurants die Speisekarten an und fragten schließlich bei der „Taverne du Connétable“, ob es bei ihnen Salade de Chèvre chaud gebe. Da dies der Fall war, kehrten wir hier ein. Der Salat war sehr lecker, aber ich musste mir knapp die Hälfte einpacken lassen, da ich es nicht schaffte, ihn aufzuessen. Danach liefen wir durch den an sich schönen Ort (wären nicht die vielen Autos gewesen). Zu guter Letzt landeten wir an einem Lehen-Turm, den ich dann hochstieg (195 Stufen). Oben hatte man eine herrliche Rundumsicht. Vor mir waren fünf Damen (so in meinem Alter, schätze ich) den Turm hochgestiegen. Sie kamen aus der Schweiz und Österreich. Sie erzählten, dass sie mit Kanus auf der Loire unterwegs seien, und einige der fünf waren zu Fuß den Berg nach Sancerre hinaufgestiegen! Respekt! Wir kehrten anschließend zu unseren Rädern zurück und setzten uns vor dem Schloss  im Schatten noch etwas auf eine Bank. Dann fuhren wir den Berg wieder hinunter, wobei man größtenteils nur bremsen musste. Außerdem waren die Straßen hier in einem erbärmlichen Zustand. Schon allein deswegen fuhren wir in gemäßigtem Tempo hinunter. Im Colruyte in St. Satur kauften wir dann noch etwas ein, und in einem Art Gartencenter erstanden wir eine neue „Pistole“ für unseren Gartenschlauch. An der alten Pistole war ein Teil abgesprungen, welches wir nicht wiedergefunden hatten. Zurück im Hafen sahen wir, dass ein anderes, sehr schönes großes Privatboot hinter uns angelegt hatte.
Wir räumten unsere Einkäufe weg und setzten uns hinten ins abgedunkelte Boot und ließen den Ventilator laufen. Später aß ich dann meinen restlichen Salat und dazu aßen wir dann Käsehäppchen. Danach schauten wir ein Video (Dr. Doolittle). Als das zu Ende war, wollte ich duschen. Ich fragte Thomas, ob wir denn wohl noch genügend Wasser hätten, wovon Thomas überzeugt war. Ich war dann eingeschäumt und wollte mich abbrausen, da wurde das Wasser immer weniger und weniger, sodass ich gerade mehr oder weniger vom Schaum befreit war. Zum Glück hatte ich meine Haare nicht gewaschen. Thomas bunkerte noch Wasser, und als das in der Therme dann einigermaßen warm war, wusch ich meine Haare noch separat, und anschließend duschte Thomas.
Danach krochen wir ins Bett.
Gefahrene Strecke: 0
Fahrstrecke: 0 km
Schleusen: 16
Fahrstrecke ges.: 66

Donnerstag, 10.07.2025 ( Ménétréol-sous-Sancerre ⇒ Saint Thibault/Saint Satur)

Ich schlief nicht sehr gut, gefühlt war ich um 2.30 Uhr noch nicht eingeschlafen. Um kurz nach 9 Uhr standen wir auf, gerade, als das vor uns liegende Boot ablegte. Da stellte ich fest, dass meine Halskette weg war. Ich schaute zuerst im Bett nach, aber dort war sie nicht. Dann fiel mir ein, dass sich die Kette abends beim Duschen irgendwo verhakt hatte. Thomas guckte dann auf der Badeplattform nach – und dort lag sie tatsächlich noch! Und das, nachdem ich geduscht und mir später noch die Haare gewaschen und Thomas auch noch geduscht hatte! Unglaublich! Aber ich war wirklich froh, dass sie nicht verloren gegangen war.
Wir frühstückten und spülten. Dann gingen wir in die Brasserie, um ein Panaché und ein Monaco zu trinken. Anschließend gingen wir durch den Ort, der insgesamt nicht viel zu bieten hatte. Ein rot-braun gezeichneter Kater strich uns um die Beine. Wir kamen dann zum Viadukt des Ortes, dieses konnten wir allerdings nur von unten betrachten. Zurück am Boot, machten wir uns zum Ablegen bereit und verließen den Ort um 13.25 Uhr. Um 13.50 Uhr erreichten wir nach 3 km Fahrt den Hafen von Saint Thibault/Saint Satur. Ich rief bei der angegebenen Nummer am kleinen Capitainerie-Häuschen an, um uns anzumelden. Die Dame sagte, dass sie um 19 Uhr in den Hafen käme. Auf die Frage, ob es hier im Häuschen eine Toilette gebe, erwiderte sie, dass ca. 100 m neben dem Häuschen ein öffentliches WC sei.
Heute war es sehr warm, aber auch sehr windig. Nachdem wir das öffentliche WC in der Nähe aufgesucht hatten, radelten wir in den Ort, da Thomas zur Apotheke wollte, um Paracetamol zu kaufen. Anschließend radelten wir weiter bis zum Schwimmbad, welches nur 700 m vom Hafen entfernt lag. Der Eintritt kostete pro Person 4 €. Wir suchten uns einen Platz unter einem Baum und Thomas pumpte die Luftmatratzen auf. Danach gingen wir direkt ins Wasser, welches angenehm war.
Seitdem wir in Saint-Satur waren, konnte ich ohne ein Trauma nicht mehr laufen! Ich hatte Schmerzen, die vom Kreuzbein über den Po gingen. Bei jedem Schritt waren die Schmerzen im Po am schlimmsten. So was Bescheuertes braucht kein Mensch im Urlaub! Wir blieben von 15 Uhr bis 18.45 Uhr im Schwimmbad und fuhren dann zum Boot zurück. Thomas holte noch schnell ein Baguette. Als er zurückkam, war bereits die Dame vom Hafen da, die kassieren wollte. Doch zunächst wollte sie die Versicherung unseres Bootes sehen. Sie erklärte, dass das Vorschrift sei. Zuerst suchte Thomas die Police vom letzten Jahr heraus, doch zum Glück hatten wir die von diesem Jahr auch dabei. Wir bezahlten 12,50 €! Wofür? Für einen Liegeplatz, von dem aus man schlecht ins Boot und wieder herauskam, da wir an einer schrägen Böschung festmachen mussten und für Strom und Wasser. Mehr wurde hier nicht geboten. Allerdings sagte die Dame, dass wir auch gerne am anderen Ufer festmachen könnten, welches bereits im Schatten lag und von wo aus man besser ins Boot kam. Doch hier gab es keinen Strom. Dies war jetzt das zweite Mal in 19 Jahren Bootsurlaub in Frankreich, dass wir die Versicherungspolice vorzeigen mussten.
Hier nahm ich erst einmal eine Ibu 600. Dann fuhren wir ans andere Ufer, was wesentlich angenehmer war. Wir bereiteten unser Abendessen (gemischten Salat mit Baguette und Käsewürstchen) vor. Nach dem Spülen schien meine Tablette langsam zu wirken, sodass ich etwas besser laufen konnte.
Dann schauten wir einen Film. Als dieser zu Ende war, fuhren wir wieder an das andere Ufer zurück, welches jetzt auch im Schatten lag. Nachdem wir noch einen Film geguckt hatten, legten wir uns schlafen.
Gefahrene Strecke:
Fahrstrecke: 3 km
Schleusen: 0
Schleusen ges.: 16
Fahrstrecke ges.: 69

Freitag,  11.07.2025 ( Saint Thibault/Saint Satur)

Ich schlief sehr gut und bis kurz vor 9 Uhr durch. Als ich aufstand, stellte ich fest, dass ich immer noch nicht wieder laufen konnte. Zudem stellte Thomas fest, dass wir Wasser im Keller hatten – woher? Keine Ahnung. Jedenfalls waren jetzt unsere Schmutzwäsche und unsere Luftmatratzen nass. Wir beschlossen, die Wäsche auf dem Boot aufzuhängen, aber zunächst holt Thomas Baguette. In der Bäckerei fragte er nach einem Waschsalon. Die Verkäuferin erklärte ihm, dass es einen bei einem Carrefour gebe. Nach dem Frühstück und Spülen lud Thomas unsere Fahrräder auf. Nachdem dies erledigt war, fuhren wir mit unserer kompletten Schmutzwäsche zu dem Carrefour. Während ich zwei Maschinen wusch (einmal helle, einmal dunkle) à 5 € und einmal 40 Minuten Trocknen à 6 €, ging Thomas in den Carrefour, um einzukaufen. Anschließend fuhr er mit der Wäsche, die zum Aufhängen war, zum Boot zurück. Blöd war an der Waschstation, dass es keine Sitzplätze gab. Ich saß dann zunächst auf meinem Fahrrad, was auf Dauer nicht bequem war.
Zurück im Hafen packten wir unsere Schwimmsachen und fuhren zum Freibad und gegen 18.40 zurück, da wir ja die Gebühr noch bezahlen mussten. Das Geld lag bereits parat, aber die Dame erschien nicht. Ich rief bei ihr an und landete auf dem AB. Ich sprach darauf, dass sie sich bei mir melden solle, bzw., ob wir morgen Früh bezahlen könnten. Wir fuhren dann mit den Rädern zum Restaurant „Le Bord de Loire“. Obwohl wir nicht reserviert hatten, bekamen wir noch einen Tisch, allerdings zunächst in der Sonne, aber man versprach uns, dass diese nach ca. 30 Minuten weg sei. Wir bestellten einen „Salade chavi, crottin pané, Toast de crottin, Samoussa de chèvre, Jambon Italien“, der ganz lecker war, leider fehlte etwas Honig, welcher es noch leckerer gemacht hätte. Nach dem Essen fuhren wir noch auf die Loire-Brücke und dann zurück zum Boot. Hier schauten wir noch einen Film.
Da Thomas die Räder noch aufladen wollte und auf meinen Hinweis, dass es gleich dunkel wäre, nicht so richtig reagierte, stellte er dann vor dem Schlafengehen fest, dass es bereits verdammt dunkel war, und er die Räder nicht mehr aufs Boot stellen wollte. Stattdessen wollte er beide hinten auf unseren Freisitz stellen. Doch wandte ich ein, dass das garantiert nicht gehen würde, zumal der Transfer vom Ufer aufs Boot sowieso schon schlecht war. Wir stellten dann mein Rad vor den Küchenfenstern aufs Boot und sicherten es. Sein Rad beförderten wir dann tatsächlich vom Ufer aufs Boot, was gar nicht so leicht war, und mit dem Rad hinten alles vollgestellt war.
Die Dame vom Hafen hatte sich nicht gemeldet.
Gefahrene Strecke:
Fahrstrecke: 0 km
Schleusen: 0
Fahrstrecke ges.: 69 km
Schleusen ges.: 16

Samstag, 12.07.2025   (Saint Thibault/Saint Satur ⇒ Léré)


Ich hatte relativ gut geschlafen, war früh wach und schlief nach einer Stunde nochmals ein. Um 9 Uhr standen wir auf. Thomas holte Baguette. Da er gestern eine Abkürzung genommen hatte, wollte er diese natürlich heute auch nehmen. Er bog in den kleinen Weg ein, von dem er dachte, dass es der Richtige sei. Ein älteres Ehepaar stand auf dem Weg, und er grüßte sie freundlich mit „Bonjour“. Das Ehepaar lachte sich kaputt, als Thomas nach einigen Metern feststellte, dass er in dem Garten der Leute gelandet war. Da sie genau wussten, wohin er eigentlich wollte, deuteten sie ihm den Weg zur Boulangerie. Ich hatte den Tisch dann aufgebaut und das Tablett mit allen Sachen auf die Sitzbank gestellt. Ich konnte heute immer noch nicht gehen und scheute jeden Weg. Wir frühstückten dann in aller Ruhe. Nach dem Spülen legte ich mich aufs Bett, während Thomas noch so herumwuselte.
Gegen 13 Uhr fuhren wir mit den Rädern über die Loire-Brücke und von dort hinunter zum Ufer. Das letzte Stück mussten wir die Räder schieben, was fast in dem Sand überhaupt nicht ging. Da ich eh schon schlecht laufen konnte, schob Thomas dann erst beide Räder nacheinander, dann parallel zu der Stelle, wo wir sie stehen lassen wollten. Wir legten uns dann auf unseren Luftmatratzen unter die Brücke, da wir hier gut Schatten hatten. Ich ging einmal ganz langsam und unter Schmerzen bis zum Ufer der Loire und watete bis zu den Knien hinein. Das Wasser war nicht tief und nicht besonders kalt, allerdings war die Strömung nicht zu verkennen. Mittlerweile waren so einige Leute angekommen, die sich dann in das Wasser stellten, bzw. setzten. Ich hätte mich auch gerne hingesetzt, doch Thomas hatte gesagt, dass ich mein Handy mitnehmen sollte. Ich ging dann wieder zurück, und kurz darauf ging Thomas auch zum Wasser. Wir waren getrennt gegangen, da wir unsere Habseligkeiten nicht einfach da so allein liegen lassen wollten.
Um kurz vor 16 Uhr fuhren wir zurück zum Boot. Hier packten wir dann die Räder aufs Boot, und Thomas leerte nochmals unser Potti in der öffentlichen Toilette. Danach bunkerte er noch Wasser. Währenddessen entfernte ich die Beschattung und öffnete oben das Verdeck. Um 16.45 Uhr verließen wir den Hafen, und ich rief bei der nächsten Schleuse an (die Nummer hatten wir bei der letzten Schleuse erhalten), um uns anzumelden. Da sich der Schleuser nicht meldete, sprach ich auf den AB, dass wir jetzt den Hafen verlassen und zur Schleuse fahren würden.
Als wir nach ca. 40 Minuten an die Schleuse kamen, war diese geschlossen und das Wasser darin aus der Ferne noch nicht zu sehen. Dann trat der Schleuser aus seinem Häuschen, machte ein Handzeichen, welches ich nicht richtig sehen konnte, weil die Entfernung zu groß war und ich gerade das Fernglas nicht zur Hand hatte. Allerdings war die Ampel von rot auf rot-grün gewechselt, was hieß, dass die Schleuse in Vorbereitung war.
Während des Schleusens fragte er, ob wir weiterfahren würden. Ich fragte, ob wir es noch bis Belleville schaffen würden, was er verneinte. Dann entschieden wir uns, bis nach Léré zu fahren, da es dort wenigstens Strom gab. Der Schleuser meinte, dass wir dann gut Gas geben müssten, was wir dann auch taten. Die zweite Schleuse war schon offen, als wir dort ankamen. Leider war diese nicht elektrisch, sondern der Schleuser musste alles von Hand machen, was den Schleusenvorgang in die Länge zog. Zum Abschied riet er uns, zügig zu fahren, da wir noch eine weitere Schleuse bis Léré hätten. Die letzte Schleuse erreichten wir um 18.50 Uhr, doch sie war geschlossen, was wir nicht verstanden, da auf dem Kanal keinerlei Verkehr war, und der letzte Schleuser uns unter Garantie angemeldet hatte.
Auf einmal quälte sich eine ältere Dame zur Schleuse und begann in aller Seelenruhe, das rechte Tor aufzukurbeln. Zum Glück erschien dann noch eine andere Dame, die das linke kurbelte. Wir fuhren ein, die Damen kurbelten die Tore wieder zu und öffneten vorne die Schotts. Da diese Schleuse nur 1,80 m tief war, ging es relativ schnell. Von Vorteil war, dass jetzt die beiden Damen die beiden Tore parallel öffneten. Ursprünglich hatte ich unterwegs geplant, in Léré noch eine Apotheke, die tatsächlich bis 19 Uhr geöffnet hatte, aufzusuchen, da ich mich übers lange Wochenende (Montag Nationalfeiertag) noch mit Ibuprofen eindecken wollte. Doch dies schafften wir nicht, da wir erst zwei Minuten nach 19 Uhr den Hafen erreichten. Hier lag nur ein (ehemaliges?) Canalous-Boot. Die Bootsfahrer waren alle draußen. Wir legten an und fragten, ob es nur den einen Stromanschluss gebe, der sich vor deren Boot befand. Wir versuchten dann, unseren Stromanschluss zu legen, doch war unser Kabel mal wieder zu kurz. Die Canalous-Fahrer boten uns an, die Plätze zu tauschen, da schlug Thomas vor, dass wir uns mit unserem Y-Stecker bei ihnen mit dranhängen könnten, was dann so gemacht wurde und funktionierte, so brauchten wir nicht die Plätze tauschen. Der Fahrer erzählte, dass er morgen nach Briare fahren wolle. Ich wandte ein, dass die Baustelle erst am Montagmorgen wieder freigegeben wäre, aber er erzählte, dass er heute ohne Probleme von Briare hierher gefahren sei. Scheinbar war die Baustelle bereits wieder passierbar.
Wir bereiteten anschließend unser Abendessen (Garnelen mit Bacon, frischem Salat und Baguette) zu, aßen und machten ein kleines Päuschen, bevor wir spülten. Bei Ankunft in den Hafen hatte ich dann eine Tablette Paracetamol genommen, und jetzt konnte ich etwas besser laufen. Da der Abendhimmel so schön war, lief ich noch (langsam unter Schmerzen) ein Stück um den Hafen herum, um Fotos zu machen. Währenddessen machte Thomas das Boot schon mal dicht, sodass ich nach meiner Rückkehr noch schnell schreiben konnte. Zu guter Letzt schauten wir noch einen Film und ich duschte auf der Badeplattform, bevor es bei einem großen Froschkonzert ins Bett ging.
Gefahrene Strecke:
Fahrstrecke: 16 km
Schleusen: 3
Fahrstrecke ges.: 85 km
Schleusen ges.: 19

Sonntag,   13.07.2025 ( Léré ⇒ Châtillon-sur-Loire)


Ich schlief gut, wachte leider mal wieder sehr früh auf.
Gegen 8.45 Uhr standen wir auf. Thomas holte Baguette. Da er sehr lange unterwegs war, konnte ich das Frühstück gut vorbereiten, es gab sogar Eier. Thomas hatte gegoogelt, wo die nächste Bäckerei war, als er dort ankam, war diese jedoch geschlossen. Er erkundigte sich bei einem Mann, der gerade aus einem Haus kam und zu seinem Auto ging, wo die nächste Bäckerei sei. Dieser bot ihm an, dass er ihn bis dorthin mitnehmen würde. Das war ja sehr nett. Er erzählte Thomas, dass er von Martinique käme und hierher geheiratet habe.
Unsere Nachbarn mit dem Canalous-Boot legten gegen 10 Uhr Richtung Briare ab. Wir überlegten uns, erst nach der Mittagspause, also um 13 Uhr, zu schleusen. Bis dahin setzten wir uns an einen Picknick-Tisch, der im Schatten lagen. Als eine größere Peniche vorbeikam, entschlossen wir uns, jetzt auch schnell abzulegen und dort hinterher zu fahren, damit wir nicht immer wieder extra vor den Schleusen warten müssten. Wir stellten noch schnell den Sonnenschirm vorne aufs Deck, denn lt. Wetterbericht sollte die Windgeschwindigkeit nur 7 km/h betragen.
Als wir zur Schleuse kamen, lag dort auch noch das Canalous-Boot und ein Engländer mit seinem Privatboot. Er sprach die Leute von der Peniche an, woraufhin diese dann hinter dem Engländer am linken Ufer anlegte. Wir fuhren dann neben die Peniche und fragten, ob etwas mit der Schleuse nicht in Ordnung sei (denn ein Tor war offen). Man antwortete, dass diese Schleuse kein Problem hätte, aber die nachfolgende. Wir fuhren dann bis zum Canalous-Boot vor, welches auch noch nicht geschleust war, warum auch immer, und rechts angelegt hatte. Hier fragten wir nochmals, und der junge Mann erklärte, dass es kein Problem gebe, der Schleuser nur ca. 13.15 Uhr käme. Auch die nächste Schleuse sei ohne Probleme passierbar. Wenn der Schleuser käme, würden er und der Engländer schleusen, wir müssten dann mit der Peniche zusammen schleusen. Daraufhin legten wir auch fest an.
Als der Schleuser kam, fuhren zunächst der Engländer und dann das Canalous-Boot ein. Dann rief uns vom anderen Ufer jemand von der Peniche zu, dass wir auch noch mitschleusen könnten. Manchmal hat man Glück, wenn man etwas kleiner ist, denn so konnten wir noch als drittes Boot mit in die Schleuse fahren. So absolvierten wir diese und die nächste Schleuse. Danach legte das Canalous-Boot an, und wir folgten dem Engländer bis nach Châtillon-sur-Loire. Leider war dies kein so toller Hafen, da das Ufer wieder schräg war. Wir hatten zunächst neben dem Engländer am selben Steg angelegt, doch stand hier, dass dieser Platz für die „Ville de Saverne“ reserviert sei. So liefen wir am Ufer entlang, aber hier gab es keine Stege mehr, man musste am schrägen Ufer anlegen. Der Engländer war uns beim Anlegen noch behilflich. Allerdings hatten wir ein großes Problem, an Land und wieder ins Boot zu kommen. Thomas holte uns dann ein Brett, welches an einem Boot im Gras lag, dieses legten wir dann vorne bei uns aufs Boot. Das war dann trotzdem noch eine kippelige und gefährliche Angelegenheit. Wir entschlossen, hier diese Nacht zu bleiben und möglichst nicht mehr von Bord zu gehen. Zum Glück hatten wir alles, was wir brauchten, hier an Bord. Thomas ging dann nochmals in die andere Richtung, um nach Stegen Ausschau zu halten, doch hier war nur noch an einem Steg etwas frei, doch dann hätten wir voll in der Sonne gelegen. Währenddessen fuhr die „Viile de Saverne“ an uns vorbei Richtung Briare. Aber fragen, ob sie wieder zurückkämen und falls nicht, wir evtl. an ihrem Liegeplatz anlegen könnten, konnte ich nicht, da nur ein Kind draußen auf dem Deck saß und das Boot dann auch schon vorbei war.
Plötzlich verspürten wir ganz feine Tröpfchen, und draußen sah es aus, als ob es wohl regnen könne. Wir bauten den Sonnenschirm ab, und dann fing es auch an, stärker zu regnen. Schnell machten wir dann das Boot rundherum zu, vor allen Dingen vorne. Es kamen immer mehr Boote in den Hafen auf der Suche nach einem Liegeplatz. Doch leider waren die Plätze fast alle belegt. Auch, als das Canalous-Boot kam, war hier kaum noch was frei. Gut, dass wir nicht an dem Steg liegen geblieben waren, denn die „Ville de Saverner“ kam tatsächlich zurück und legte an ihrem Liegeplatz an. Wir beschlossen, morgen Früh zeitig abzulegen, Briare auszulassen und gleich nach Ouzouer-sur-Trézée (unaussprechlicher Name) zu fahren.
Bzgl. meiner Schmerzen ging es mir nur unwesentlich besser. Ich nahm jetzt im Wechsel 1.000 mg Paracetamol und 600 mg Ibuprofen, in der Hoffnung, dass es besser würde.
Gefahrene Strecke:
Fahrstrecke: 17 km
Schleusen: 2
Fahrstrecke ges.: 102 km
Schleusen ges.: 21


Montag, 14.07.2025 (Châtillon-sur-Loire ⇒ Rogny-les-Sept-Écluses)


Ich wachte schon recht früh wegen Magenschmerzen auf, vermutlich aufgrund meiner Schmerzmedikation, schlief dann aber nochmals für eine Stunde ein.
Um kurz nach 9 Uhr standen wir auf. Zum Frühstück gab es Aufbackbrötchen. Ohne zu spülen, legten wir um 10.10 Uhr ab. Bis zur Kanalbrücke von Briare waren es 5 km. Leider hatten wir zunächst ein Boot vor uns. Thomas fuhr dann sehr langsam, um dem Boot Gelegenheit zu geben, über die Brücke zu fahren, da es schöner wäre, allein die Brücke zu überqueren. Diesmal ließen wir Briare links liegen, da man uns gesagt hatte, dass es dort nicht mehr so schön und stattdessen die Liegegebühr sehr teuer geworden sei. Außerdem hatten wir überlegt, am Donnerstag von Montargis aus mit dem Zug nach Nevers zu fahren und Auto und Trailer zu holen. Diese wollten wir in Châtillon-Coligny parken und mit den Rädern zurück nach Montargis fahren (23 km). Quasi, genauso wie 2013. Am Freitag würden wir dann nach Châtillon-Coligny zurückfahren und am Samstag slipen. Zunächst wollten wir heute in Ouzouer-sur-Trézée übernachten. Wir hatten Glück, als wir die erste Schleuse erreichten, wo gerade eine großen Peniche mit zwei Männern aus Australien eingefahren war. Wir passten dann so gerade dahinter. Heute mussten wir hochschleusen, worauf wir gar nicht eingestellt waren. Der Schleuser reichte einen Sliphaken hinunter, womit er unsere Tampen hochzog, und das auch noch auf der rechten Seite, wobei wir sonst lieber links in den Schleusen anlegen.
Bis zur Mittagspause schafften wir dann zwei Schleusen. Die Peniche legte mit uns zusammen in Ouzouer-sur-Trézée an, fuhr aber um 13 Uhr direkt weiter.
Thomas legte sich etwas hin, da er Kopfschmerzen hatte. Währenddessen studierte ich die Wasserkarte und kam zu dem Schluss, heute noch bis Rogny-les-Sept-Écluses weiterzufahren, da auf diesen 11 km 12 Schleusen zu bewältigen waren und wir sonst morgen weitere 10 km und 6 zusätzliche Schleusen zu absolvieren hätten.
Als Thomas aufwachte, besprachen wir das. Ich hatte am Vormittag vom Schleuser eine Telefonnummer bekommen, die ich dann um kurz vor 15 Uhr anrief und erklärte, dass wir diese Schleuse jetzt gerne nehmen würden. Der Mann am Telefon sagte, dass wir zur Schleuse fahren sollten. Allerdings sei die Telefonverbindung in dieser Gegend heute gestört, und es sein könne, dass man den Schleuser nicht gut erreichen könne. Ich fragte, ob wir lieber noch etwas im Hafen liegenbleiben sollten, was er verneinte. Die Schleuse war direkt hinter dem Hafen. Wir fuhren dann los und hielten ca. 200 m vor der Schleuse, da hier ein Zaun war, an dem wir uns festhalten konnten, denn es war sehr windig, und es gab nichts, wo wir sonst hätten anlegen können. Die Ampel der Schleuse war rot, und es tat sich nichts. Nach einer halben Stunde rief ich nochmals an, und der Mann erklärte, dass der Schleuser in den nächsten 5 bis 10 Minuten bei uns sein würde. Als ich aufgelegt hatte, kam der Schleuser von der Schleuse zu uns hinunter, es war derselbe vom Vormittag. Er erklärte, dass es wohl einige Probleme gebe, wir es aber bis Rogny wohl schaffen würden. Er ging zurück zur Schleuse. Die Ampel stand auf rot-grün. Wir warteten und warteten, aber es passierte nichts. Auf einmal kam der Schleuser wieder zu uns hinunter und erklärte, dass von der anderen Seite ein Boot käme und er dieses zuerst schleusen würde. Das fanden wir zwar nicht so gut, konnten aber nichts dagegen machen. Also warteten wir weiter. Mit dem Fernglas versuchte ich zu checken, ob denn bereits ein Boot in die Schleuse gefahren war. Dies schien nicht der Fall. Dann endlich sah ich ein Boot in die Schleuse fahren. Bis dann das Wasser dort abgelassen wurde, dauerte es noch eine ganze Weile. Um kurz vor 16 Uhr ging dann das Tor auf, doch der Mann von dem Boot in der Schleuse unterhielt sich bestimmt noch 8-10 Minuten mit dem Schleuser! Leider hatten wir keine funktionierende Hupe, sonst hätten wir gehupt. Als das Boot dann endlich an uns vorbei war, hatten wir eine Stunde vor der Schleuse gelegen. Meine Angst war nur, dass wir es nicht mehr bis Rogny schaffen würden. Der Weg war nicht das Problem, sondern die 12 Schleusen.
Ich erklärte dann dem Schleuser, nachdem wir hochgeschleust waren, dass es für uns wichtig sei, Rogny zu erreichen, da wir nämlich auf Strom angewiesen seien. Er meinte, dass wir das schaffen würden. Die nächsten fünf Schleusen begleitete er uns von Schleuse zu Schleuse. Nach einer Stunde hatten wir diese und den größten Teil der Strecke absolviert. Zum Abschied schenkten wir dem Schleuser noch ein Panaché.
Dann hatten wir 5 km ohne Schleuse, die wir zügig fuhren. Als wir die nächste Schleuse erreichten, war diese bereits für uns passend, sodass wir sofort einfahren konnten. Jetzt ging es wieder hinunter, und dieser Schleuser begleitete uns die nächsten sechs Schleusen bis nach Rogny, welches wir um 18.40 Uhr erreichten.
Hier fuhren wir sofort in den Hafen und fanden auch einen Platz. Thomas ging in die Capitainerie, wo noch jemand anwesend war und bezahlte 7 € sowie zweimal 3 € für die Duschen auf dem angrenzenden Campingplatz.
Wir wollten dann zur letzten Schleuse zurück gehen, da es dort eine Brasserie gab, wo wir etwas trinken konnten. Da ich nicht laufen konnte, holte Thomas mir eines der Fahrräder vom Boot. Der Weg war zwar lächerlich kurz, aber es ging bei mir einfach nicht mehr. Wir tranken dort Panaché und Monaco und fuhren/liefen zum Boot zurück und von dort zum Campingplatz, um zu duschen, was guttat. Es war heute sonnig, bewölkt und windig. Wenn die Sonne da war, war es sehr heiß.
Nach dem Duschen saßen wir noch etwas hinten auf dem Boot und warteten auf ein eventuelles Feuerwerk zum Nationalfeiertag. Wir gingen dann irgendwann ins Bett, ein Feuerwerk gab es nicht, was auch nicht schlimm war, denn ich bin nicht unbedingt ein Fan von Feuerwerken.
Gefahrene Strecke:
Fahrstrecke: 23 km
Schleusen: 14
Fahrstrecke ges.: 125 km
Schleusen ges.: 35


Dienstag, 15.07.2025 ( Rogny-les-Sept-Écluses ⇒ Châtillon-Coligny)


Ich wachte – relativ gut geschlafen – gegen 7 Uhr auf. Um 8 Uhr standen wir auf.
Heute Morgen war es zunächst recht frisch. Als wir aufstanden, waren es draußen 17 Grad. Thomas fuhr mit dem Rad, um Baguette zu holen. Dann frühstückten wir. Nachdem wir beide noch auf dem Campingplatz auf dem WC waren und dort auch den Müll entsorgt hatten, legten wir um 9.30 Uhr ab, da wir uns für 10 Uhr zum Schleusen angemeldet hatten, und der Weg zur 1. Schleuse betrug ca. 4 km.
Als wir die Schleuse sehen konnten, wartete dort bereits ein Boot – es waren die Australier. Als sich die Schleuse öffnete, fuhr die Peniche ein und wir hinterher. Wir verstanden nicht, warum die Australier nach vorne hin bestimmt 2 m Platz ließen und wir dadurch hinten so wenig Platz hatten, dass wir immer schauen mussten, ob das mit dem Drempel passte, nicht, dass wir plötzlich darauf aufsetzen würden.
Der Schleuser ging erst zu den Australiern und händigte ihnen etwas aus. Dann kam er zu uns und händigte uns ebenfalls eine Fernbedienung sowie einen Koffer mit dem entsprechenden Ladegerät aus. Einige der folgenden Schleusen waren automatisiert, sodass wir diese damit selbst in Gang setzen konnten. Aber schon, als wir die zweite Schleuse – 500 m entfernt – erreichten, funktionierte das System nicht. Es war klar, dass die Australier diese Aufgabe hatten, da sie vorneweg fuhren. Der Kapitän der Australier zuckte mit den Schultern. Daraufhin versuchte Thomas es auch, und er meinte auch, dass es jetzt funktioniere, da er die rote Ampel der Schleuse auch auf seiner Fernbedienung sehen konnte. Doch auch jetzt passierte nichts. Der Schleuser – der noch an der letzten Schleuse war – kam jetzt auch und sprach mit den Australiern. Aber da das mit der Fernbedienung nicht funktionierte, setzte der Schleuser dann die Schleusung in Gang. Als wir beide in der Schleuse lagen, und der Australier jetzt den Schleusvorgang in Gange setzen sollte, funktionierte das ebenfalls nicht, sodass der Schleuser die blaue Stange in der Schleuse hochzog und dem Australier aber gleich mitteilte, dass wir dies nicht dürften, sondern die Fernbedienung benutzen müssten. Das konnte ja lustig werden! Zum Glück begleitete uns der Schleuser. Bei der nächsten Schleuse funktionierte das System dann wirklich. Danach hatten wir 2,7 km ohne Schleuse. Als wir danach die erste der letzten drei Schleusen erreichten, befanden sich darin zwei Boote, die hinaufschleusten. Dabei stellten wir fest, dass diese Schleuse nicht automatisiert war und der Schleuser diese von Hand bedienen musste. Als wir in der Schleuse lagen, bot ich an, das hintere Tor auf unserer Seite zu schließen. Eine Familie (?) mit mehreren Kindern und Hund war mit ihren Rädern an der Schleuse angekommen und schauten sich das Ganze an. Als wir dann aus der Schleuse fuhren, fragte ich, ob wir ihren Hund mitnehmen sollten. Die Frau lachte, verneinte und sagte, außer, wenn sie dann unser Boot bekommen würden. Ich antwortete, dass dies kein Problem sei ! Die letzten beiden Schleusen waren dann wieder automatisiert und funktionierten. Ich hatte den Schleuser bei der ersten Schleuse gefragt, wann und wie wir die Fernbedienung denn wieder abgeben könnten. Er antwortete, wenn wir an diese Schleuse zurückkämen. Doch das hatten wir ja nicht vor. Was er dann weiter erklärte, verstand ich nicht. So beschlossen wir, diese dann an einer der nächsten Schleusen abzugeben. In Châtillon-Coligny, welches wir gegen 12.30 Uhr erreichten, fanden wir einen Platz direkt vor der Capitainerie. Diese war bis 15 Uhr geschlossen, sodass wir uns bis dahin auf dem Boot aufhielten. Mittlerweile war es wärmer geworden, allerdings gab es viele Wolken, und im Schatten war es im Wind etwas unangenehm kalt. Als die Capitainierie um 15 Uhr öffnete, meldeten wir uns an. Ich musste verschiedene Daten bzgl. Boot und Personen an Bord sowie die Dauer unseres Aufenthaltes in ein Buch schreiben. Bezahlen mussten wir nichts, da das Liegen hier (inkl. Strom und Wasser) kostenlos war. Lediglich fürs Duschen hätten wir 2 € bezahlen müssen. Doch da die Sanitäranlagen ab 19 Uhr geschlossen waren und wir dann vorher hätten duschen müssen, nahmen wir diese nicht in Anspruch. Wir fuhren mit den Rädern zum Super U, der etwa 2,5 km entfernt war. Hier kauften wir Getränke, Spinat, ein kleines Baguette, 4 Eier und Crème fraîche ein, denn heute sollte es nochmal den Nudelauflauf mit Lachs und Spinat geben. Als wir in den Hafen zurückkamen, zeichnete sich ab, dass ein Boot hier geslipt werden sollte. Als es losging, schaute Thomas sich das an (ich konnte nicht, da ich gerade Nudeln kochte). Ich fuhr danach mit dem Rad dorthin. Es dauerte noch eine ganze Zeit, bis es losging. Dann fuhr die Frau total souverän das Gespann die Slipanlage hinunter (Hut ab!), während der Ehemann mit einer Tochter oben auf dem Boot thronte und Anweisungen erteilte. Die andere Tochter stand neben der Slipanlage und hielt einen Sliphaken in die Luft.  Dann sollte die Frau das Boot vom Trailer kurbeln, allerdings konnte sie die Kurbel nicht betätigen, weil diese so fest war. Sehr akrobatisch turnte dann der Mann vom Boot und löste mit seiner Manneskraft die Kurbel. Dann turnte er genauso elegant wieder aufs Boot, und die Frau kurbelte das Boot hinunter. Ich sagte der Frau, dass sie das Boot super in die Slipanlage gefahren habe und fragte, ob sie das immer mache. Darauf antwortete sie, dass es das erste Mal sei. Ich war wirklich schwer beeindruckt!!!
Nachdem wir die Hälfte unseres Nudelauflaufes gegessen und gespült hatten, schauten wir noch zwei Filme, danach duschte ich auf der Badeplattform, und wir gingen ins Bett, den Wecker auf 7 Uhr gestellt.
Gefahrene Strecke:
Fahrstrecke: 10 km
Schleusen: 6
Fahrstrecke ges.: 135 km
Schleusen ges.: 41


Mittwoch,  16.07.2025 ( Châtillon-Coligny)(Montargis, Nevers Châtillon-Coligny per Rad, Zug und Auto)


Kurz, nachdem der Wecker geklingelt hatte, hörte ich, wie Regentropfen aufs Boot fielen. Na super! Wir wollten doch heute mit den Rädern nach Montargis zum Bahnhof fahren, da war Regen nicht eingeplant, zumal meine Wetter-App nichts von Regen gesagt hatte. Als die Toiletten um 8 Uhr aufgeschlossen worden waren, ging ich sogleich dorthin, und anschließend zog ich mich nochmals um, denn ich hatte eine ¾-Jeans an. Aber wenn es regnete, wollte ich nicht den ganzen Tag mit einer nassen Hose herumlaufen. Also zog ich erst eine kurze Hose und Flipflops sowie die Regenjacke an und nahm die anderen Sachen in einer Tüte mit.
Als wir um 8.20 Uhr losfuhren, hatte es aufgehört zu regnen. Das Navi führte uns über den Treidelpfad, was ich gut fand, so hatte man mit dem üblichen Autoverkehr, Ampeln und Kreisverkehren nichts zu tun. Die Route war 26 km bis zum Bahnhof in Montargis. Vor 13 Jahren bestand der größte Teil des Treidelpfades noch aus einer Treckerspur, jetzt war alles asphaltiert. Wir kamen gut voran. Nach der Hälfte der Strecke zog ich mich um, denn es war schon recht frisch in der kurzen Hose und mit den Flipflops, es hatte auch keinen Regen mehr gegeben.
Die letzten 6 km fuhren wir dann durch Montcresson und Montargis. Da mit Verlassen des Treidelpfades der Akku von Thomas‘ Rades leer war und wir jetzt ganz viel bergauf fahren mussten, war das schon recht blöd. Auf den letzten 2 km fing es dann auch wieder an zu regnen, das brauchte kein Mensch. Bis zum Bahnhof waren es rund 26 km gewesen. Im Bahnhof buchte Thomas mit dem Handy die Fahrkarten für uns beide (23 €/Person), und nachdem das Gleis angegeben war, gingen wir dorthin. D. h., wir mussten die Räder zuerst eine Treppe hinunter und dann wieder hinauftragen. Da ich noch keine Schmerztablette genommen hatte, da wir noch nichts gegessen hatten, konnte ich fast gar nicht laufen, und Thomas trug beide Räder hinunter und hinauf. Ich muss sagen, das ist hier ja noch wie in der Steinzeit.
Der Zug kam pünktlich um 10.06 Uhr und fuhr auch pünktlich um 10.10 Uhr ab. In dem Abteil für die Räder war nur Platz für drei Räder, und der war belegt. Thomas klappte dann unsere Räder zusammen und schob sie zwischen die hängenden Räder. Da ich mich gar nicht mehr fortbewegen konnte, nahm ich jetzt auf nüchternen Magen doch eine Ibuprofen 600. Diese wirkte bereits etwas, als wir den Zug verließen. Um 12.33 Uhr erreichten wir Nevers. Hier schien die Sonne, und es war warm. Auch hier hatten wir das Problem, die Räder treppab und treppauf zu befördern. Es gab zwar Alu-Schienen, doch waren die so glatt, dass Thomas Probleme hatte, die Räder hochzuschieben. Bei der letzten Treppe kam ein junger Mann und trug uns unaufgefordert mal eben schnell die beiden Räder nach oben. Das war mehr als nett!!! Wir verließen den Bahnhof und fuhren zum Hafen. Thomas wollte gerne in dem Restaurant vor den zwei Schleusen, wo wir beim Verlassen von Nevers notgedrungen eingekehrt waren, essen. Also fuhren wir zuerst dorthin. Doch leider hatte das Restaurant geschlossen, vermutlich Urlaub.
Dann fuhren wir in den Hafen zurück und wollten gerade nach einem anderen Restaurant suchen, als Anita, Albert und die beiden Neuseeländer, die irgendwohin fahren wollten vom Boot und in unsere Richtung kamen. Thomas hatte Anita gestern geschrieben, dass wir heute kommen würden, aber sie dachte, wir würden erst abends kommen. Der Neuseeländer empfahl uns das Restaurant „Le Refuge“ in der Stadt. Da wir nicht wussten, ob wir dort einen Parkplatz finden würden, fuhren wir wieder mit den Rädern. Das Restaurant lag direkt an einem Intermarché. Hätten wir das gewusst, wären wir mit dem Auto gefahren. Wir aßen dort sehr gut, aber entweder war die Kellnerin oder der Koch (oder beide) etwas verpeilt. Thomas hatte sein Fleisch mit einer Pfeffersauce und ich mit einer Champignonsauce bestellt. Doch Thomas bekam auch Champignonsauce. Auf einmal kam die Kellnerin, der das wohl aufgefallen war und fragte, ob Thomas noch Pfeffersauce wollte, was er bestätigte. Nach dem Essen orderte er einen Kaffee mit Süßstoff, und Thomas dachte, dass dieser in den beiliegenden Tütchen wäre, doch kam auf einmal die Kellnerin mit dem Süßstoffspender an unseren Tisch, aber das war jetzt zu spät.
Nach dem Essen gingen wir direkt in den Intermarché und kauften ein. Eigentlich hatten wir gehofft, dass wir hier unser Lieblings-Panaché bekommen würden, doch auch hier gab es das nicht. Scheinbar gibt es das nicht mehr, denn bisher hatten wir es in keinem Laden bekommen. Ich ging dann noch in eine Apotheke, um mir nochmals Ibuprofen zu besorgen. Hier war richtig was los. Und jeder Kunde befand sich ellenlang im Gespräch mit den Mitarbeitern, und es ging einfach nicht weiter. Als ich das dann endlich an der Reihe war und Ibu 400 erhalten hatte, fuhren wir zurück in den Hafen und gingen zu Anita und Albert aufs Boot. Mittlerweile waren wir weit über 30 km gefahren. Bei den beiden tranken wir noch etwas und erzählten, wie es uns in der Zwischenzeit ergangen war. Albert bot Thomas an, beim Schieben des Trailers zu helfen, weil ich ja schon etwas indisponiert war. Nachdem wir uns von den beiden verabschiedet hatten, verließen wir den Hafen und fuhren die 116 km zurück zum Boot. Nachdem das Navi uns mehrfach in die Irre geleitet hatte (es schien auch total verwirrt und führte uns durch die schmalsten Gassen in Châtillon-Coligny, was mit einem langen Trailer hinter dem Auto schon Maßarbeit war), erreichten wir den Hafen. Hier parkten wir Auto und Trailer getrennt in den Parkbuchten vor der Capitainerie. Die Familie, die gestern ihr Boot geslipt hatte, hatte doch tatsächlich die Dreistigkeit besessen, ihr Gespann auf dem Weg zur Slipanlage zu parken! Hoffentlich kämen wir daran vorbei. Während das Wetter in Nevers gut gewesen war, war es hier schon wieder oder immer noch bewölkt und etwas frischer.
Ich – die eigentlich heute nicht viel gemacht hatte, außer Radfahren – war ebenso müde und erschöpft wie Thomas, der die ganze schwere Arbeit geleistet hatte.
Zum Glück hatten wir noch den halben Nudelauflauf von gestern, sodass wir nichts kochen mussten. Aber irgendwie war ich zu kaputt, um was zu essen, sodass wir nur noch ein paar Käsehäppchen aßen.
Nachdem wir noch einen Film geschaut hatten, ging es ins Bett.
Fahrstrecke: 0 km
Schleusen: 0
Fahrstrecke ges.: 135 km
Schleusen ges.: 41


Donnerstag,  17.07.2025 ( Châtillon-Coligny)


Ich schlief nicht sehr gut, obwohl ich todmüde war. Obwohl ich gestern wenig getrunken hatte, musste ich häufig aufs Klo. Da unser Potti bereits ziemlich voll war, wollte ich dort in der Nacht nicht mehr drauf und ging nach draußen.
Ich wachte früh auf, schlief aber nochmals ein. Gegen 9 Uhr standen wir auf. Heute schien die Sonne, und es wurde schnell warm. Wir hatten gestern die Räder im Auto gelassen, und Thomas fuhr dann mit meinem Rad Baguette holen. Wir frühstückten anschließend in aller Ruhe, und Thomas klemmte sein Rad ans Ladegerät.
Direkt vor unserem Boot saßen zwei Angler – in der prallen Sonne! Ich fegte und saugte im Boot, während Thomas das Potti entleerte. Wir pumpten an diversen Stellen Wasser aus dem Boot (wir hatten neuerdings immer wieder im „Keller“ Wasser und wussten nicht, woher es kam.) Thomas reparierte dann vorne unsere Luke, die nur offenblieb, wenn man sie senkrecht stellte. Dann kontrollierte er, ob das Wasser von der Wasserleitung unserer Dusche käme, aber dort war alles trocken.
Da wir noch unseren „Koffer“ mit der Fernbedienung für die Schleusen abgeben mussten, suchten wir uns eine Schleuse heraus, die noch nicht automatisiert war und 2 km entfernt vom Hafen lag. Dort radelten wir dann gegen 15 Uhr hin. Leider war dort kein VNF-Auto zu sehen, und somit auch kein Schleuser. Dann sah ich im Hof des Schleuserhäuschens auf der anderen Seite  der Schleuse einen Mann, der am Blumengießen war und ein blaues T-Shirt trug und fragte Thomas, ob das wohl ein Schleuser sein könnte. Thomas bestätigte das und sagte, dass er auch eine „Schleuserhose“ trug. Wir fuhren dann mit den Rädern über die Brücke und fragten ihn, ob wir den Koffer bei ihm abgeben könnten. Er versicherte sich mehrmals, ob wir das wirklich nicht mehr bräuchten und auch wirklich keine Schleuse mehr fahren wollten. Er notierte unseren Bootsnamen und wir gaben den Koffer ab, den er natürlich auf Vollständigkeit kontrollierte. Wir fuhren wieder zurück und in den Ort. Zunächst kauften wir einige Postkarten und Briefmarken, dann setzten wir uns in den Außenbereich einer Brasserie und tranken etwas. Währenddessen schrieb ich die Karten an unsere Enkelkinder und eine an Stéphanie und Benoit. Danach fuhren wir noch kreuz und quer durch die engen Gassen und fanden einige schöne Häuschen.
Wir kauften ein Baguette und fuhren zum Hafen zurück.
Später wärmten wir unseren Auflauf auf und vertilgten ihn mit dem Baguette.
Heute war es wieder richtig schön warm, und eigentlich hatten wir vorgehabt, in ein Schwimmbad zu fahren. Bei der Suche in „Karten“ wurden mir jede Menge Schwimmbäder in der Nähe angezeigt, doch die meisten waren Hallenbäder. Ich hatte dann in der Capitainerie gefragt, und dort sagte man mir, dass in Montargis eines wäre (damals waren wir dort in einem Hallenbad gewesen). Ich googelte und fand tatsächlich ein Freibad. Allerdings mit komischen Öffnungszeiten: 12 bis 14 Uhr und 17 bis 19.30 Uhr. Dieses wollten wir dann morgen aufsuchen, da es noch wärmer werden sollte.
Fahrstrecke: 0 km
Schleusen: 0
Fahrstrecke ges.: 135 km
Schleusen ges.: 41


Freitag,  18.07.2025 ( Châtillon-Coligny)


Ich wachte vor 7 Uhr auf. Um ca. 8.30 Uhr standen wir auf. Thomas holte – wie immer – Baguette, und wir frühstückten in aller Ruhe. Es wurde schon bald rechtwarm. Wir hatten uns beschattet, aber brauchten trotzdem noch den Ventilator.
Gegen 11.30 Uhr fuhren wir mit dem Auto nach Montargis, da das Schwimmbad von 12 bis 14 Uhr geöffnet sein sollte. Als wir dort ankamen, sah alles sehr verwaist aus, und tatsächlich war (mal wieder) wegen Renovierungsarbeiten im Juli und August geschlossen. Man muss das nicht verstehen. Warum macht man das nicht im Herbst, Winter oder Frühling? Es befand sich noch ein weiteres Schwimmbad vor Ort, allerdings war bei „Karten“ nicht zu erkennen, ob es sich um ein Frei- oder Hallenbad handelte, da so viele belaubte Bäume die Schicht versperrten.
Wir fuhren dorthin, fanden es jedoch nicht. Bis ich auf einmal an einer anderen Stelle  zwischen zwei Häusern hindurch Leute im Wasser sah. Doch jetzt fanden wir den Eingang zum Bad nicht. Ich fragte an einem Imbiss, und man sagte mir, dass man die nächste Straße rechts abbiegen müsse. Doch auch jetzt fanden wir den Eingang immer noch nicht. Es stellte sich dann heraus, dass dieser von einem Kreisverkehr direkt abging, und da, wo das Bad in „Karten“ angegeben war, befand sich gar kein Schwimmbad. Das Gebäude des Schwimmbades sah schon ziemlich heruntergekommen aus. Wir bezahlten 4,80 € für zwei Personen (da konnte man nichts sagen). Allerdings fanden sich die Einzelumkleiden draußen in einem Innenhof. Drinnen befanden sich Sammelumkleiden und Schließfächer.
Die zwei Becken (tiefes und Kinderbecken) waren allerdings in einem guten Zustand. Das Babybecken war nicht befüllt. Zum ersten Mal fanden wir hier in diesem französischen Bad tatsächlich Liegen und Sonnenschirme! Sehr voll war es auch nicht. Das tiefe Becken war in Bahnen abgeteilt, was ich schon mal gut fand. Im Nichtschwimmerbecken lief gerade ein Kurs mit Aquarädern, was ich auch noch nie gesehen hatte. Es gab sogar einen Bademeister, hinterher auch mehrere, die die Becken überwachten. Wir suchten uns Liegen mit einem Sonnenschirm, obwohl es – entgegen den Angaben der Wetter-App – teilweise bewölkt war. Aber das Wasser war wohltemperiert, und wir schwammen einige Bahnen. Heute hatte ich sogar beim Schwimmen Schmerzen in der linken Pobacke, was ich in St. Satur noch nicht hatte.
Gegen 14 Uhr aßen wir dort eine Portion Pommes und gingen später nochmals ins Wasser. Mittlerweile war es sehr voll geworden. Alle Liegen waren belegt, wobei vorher vielleicht ein Viertel belegt war. Bei unserem letzten Schwimmen kam ich mit einer 75-jährigen Französin ins Gespräch. Ich fragte sie, warum in Frankreich während der besten Saison die Schwimmbäder für Renovierungsarbeiten geschlossen seien, aber genau das konnte sie auch nicht verstehen. Ich kann auch nicht verstehen, dass man vormittags öffnet, dann zwei oder drei Stunden schließt und dann nochmals für drei bis vier Stunden öffnet. Na ja, über das Bad konnten wir nicht meckern, es machte einen wesentlich besseren Eindruck als die Gebäude.
Gegen 17 Uhr verließen wir das Bad und fuhren zu einem Carrefour, um noch etwas einzukaufen. Hier fand Thomas dann einen 10er Pack von dem Panaché, welches wir am liebsten trinken, aber es fehlte eine Flasche. An der Kasse hieß es dann, dass sie uns das so nicht verkaufen könnten. Muss man nicht verstehen. So fuhren wir noch zum L’Eclerc, welcher in unmittelbarer Nähe lag. Dort fand Thomas auch dieses Panaché und brachte einen 10er Pack mit. Ich war im Auto geblieben, weil mir das Laufen zu schwerfiel. Dann fuhren wir zurück zum Boot und packten die Einkäufe, die darauf sollten, um, der Rest blieb im Auto.  Da wir für heute Abend bereits um 19 Uhr einen Tisch in dem Restaurant „Restaurant le Coligny“ reserviert und wo wir bereits vor 12 Jahren auch schon mal gegessen hatten, radelten wir entsprechend dorthin. Wir waren die ersten, und die Kellnerin war sehr bemüht. Leider gab es heute nur eine Karte mit Menüs à 39,30 €. Mit Hilfe der Übersetzung bestellten wir dann unser Menü. Meins war soweit ok, Thomas war mit seiner Vorspeise nicht so sehr zufrieden, die Hauptspeisen gingen, aber am besten war das Dessert. Um 22 Uhr radelten wir zum Boot zurück und packten mein Rad schon ins Auto.
Dann saßen wir noch etwas bei angenehmen Temperaturen auf dem Boot. Wir waren beide ganz schön geschafft und gingen dann alsbald ins Bett, da es morgen auch anstrengend würde. Ich las nur noch ganz kurz und schlief dann relativ schnell ein. Es war so warm, dass wir den Ventilator aufstellen mussten.
Fahrstrecke: 0 km
Schleusen: 0
Fahrstrecke ges.: 135 km
Schleusen ges.: 41


Samstag,  19.07.2025  ( Châtillon-Coligny ⇒ Semécourt)


Ich wurde wach, da Thomas Füße ganz auf meiner Seite waren und ich meine Beine gar nicht mehr ausstrecken konnte. Ich versuchte, ihn wegzuschieben was aber nicht so wirklich gelang. Dann war es mir mit dem Ventilator zu kalt, und ich stellte ihn ab. Dann war es mir irgendwann zu heiß, und ich machten ihn wieder an. Ich versuchte dann wieder, Thomas Beine wegzuschieben, was irgendwann funktionierte. Doch jetzt fing er an zu zischen und zu brummen. Ich versuchte mehrfach durch Anstoßen ihn zu einem Lagewechsel zu bewegen, was aber nicht gelang.
Nachdem ich von 2 bis 4 Uhr wach war, schnappte ich mir mein Bettzeug und legte mich hinten auf unseren Außensitzbereich. Dabei wurde Thomas wach und meckerte rum. Er meinte, er könne sich ja auf den Steg legen – so ein Quatsch!
Eine einigermaßen angenehme Position zu finden, war dort gar nicht einfach, und zum Einschlafen startete ich ein Hörbuch. Darüber schlief ich dann irgendwann ein. Nach einer gewissen Zeit versuchte ich, mich auf die andere Seite zu drehen, was mit meinen Schmerzen gar nicht gut funktionierte, zumal jetzt mein Gesäß auch nicht mehr auf den Sitzen auflag. Ich schaffte es trotzdem, bis kurz vor 7 Uhr zu schlafen.
Um 7 Uhr wachte Thomas auf, zog sich an und wusch sich, bevor er mit dem Rad losfuhr, um Baguette zu holen. Ich räumte in der Zwischenzeit mein Bettzeug weg und machte mich auch fertig. Nach dem Spülen packte ich dann Sachen für die Übernachtung unterwegs in den Koffer und räumte weiter auf. Als wir soweit waren, trugen wir gemeinsam die Kühlbox ins Auto, und Thomas kuppelte den Trailer an und fuhr in die Slipanlage, dann holte er das Boot dorthin, und in aller Ruhe zogen wir die Timeless langsam zum Trailer. Ich stand auf dem Trailer und hakte das Boot ein, als es nahe genug war. Dann kurbelte ich, soweit ich konnte. Als es zu schwer wurde, fuhr Thomas den Trailer noch etwas weiter ins Wasser, danach klappte das Kurbeln ohne Probleme. Nachdem das Boot auf dem Trailer gesichert war, fuhr er das Gespann aus der Slipanlage. Vom Beginn des Slipens bis zur Abfahrt dauerte das Ganze knapp 1,5 Stunden. Um kurz vor 11 Uhr verließen wir Châtillon-Coligny und fuhren erst einmal knapp 40 km über Land und über schmale kurvige Straßen sowie durch kleinere Orte, bis wir zur Autobahn kamen. Da diese hier gebührenpflichtig war, war das Verkehrsaufkommen nicht sehr hoch. Gegen 14 Uhr fuhren wir dann einen Rastplatz an, wozu wir die Autobahn überqueren mussten, da sich dieser auf der Gegenseite befand. Hier standen wir dann plötzlich in einem Stau, der uns 30 Minuten kostete. Thomas ging dann nur noch zur Toilette, und wir fuhren weiter, denn Kaffee gab es hier keinen, obwohl das Tassensymbol zuvor angezeigt wurde.
Als der nächste Rastplatz kam, fuhren wir diesen an (diesmal lag er auf unserer Seite), doch auch hier gerieten wir wieder in einen Stau. Sowas hatten wir noch nie erlebt und heute gleich zweimal. Der Stau dauerte für uns aber nicht sehr lange, und wir fuhren zum LKW-Parkplatz, wo wir hinter den LKW’s parkten und zum Rasthaus gingen. Wir aßen dort etwas und fuhren anschließend weiter.
Das Wetter war heute so lala: es war sehr stark bewölkt, morgens erst recht frisch, aber hinterher wurde es etwas wärmer, die Wolken begleiteten uns jedoch weiter in den Norden Frankreichs. Vorgestern hatte die Wetter-App noch für den ganzen heutigen Tag Regen angezeigt, es regnete aber nicht. Zum Slipen und Autofahren war das Wetter optimal. Gegen 16 Uhr hielten wir auf einem Rastplatz und suchten nach einem B&B Hotel. Wir buchten dann in Sémécourt in der Nähe von Metz, noch ca. 50 km entfernt, ein Hotel. Dieses erreichten wir gegen 17 Uhr. Da wir beide total müde waren, blieben wir im Zimmer und legten uns gegen 21.30 Uhr schlafen.

Sonntag,  20.07.2025 (Semécourt ⇒ Enniger)


Ich schlief nicht sehr gut, obwohl ich relativ schnell eingeschlafen war. Ich hatte Schmerzen, die durchgehende Bettdecke war auch nicht förderlich, dann machte Thomas wieder laute Zischgeräusche und mir war auf einmal zu heiß, sodass ich die Klimaanlage annstellte. Ich wachte wieder recht früh auf und las. Um 8 Uhr standen wir auf, duschten und gingen frühstücken. Im Anschluss packten wir unsere Sachen und fuhren los. Das Navi zeigte 400 km bis nach Hause.
In Wasserbillig tankten wir Auto, Boot und die leeren Kanister, kauften Kaffeepads und fuhren nach Deutschland. Die A1 und die A2 waren in beide Richtungen sehr voll. Wir hatten mehrfach zähfließenden Verkehr und einmal einen kurzen Stau.
Um kurz nach 15 Uhr kamen wir zu Hause an.